zum Hauptinhalt
Vojdan Stojanovski (l) von Alba Berlin drückt Vladimir Stimac vom Bayern München die Finger ins Gesicht.

© dpa

Von wegen Testspiel: Alba Berlin schlägt Bayern im Champions Cup 76:68

Alba Berlin hat den Champions Cup der Basketball-Bundesliga gewonnen. Die Berliner setzten sich am Samstagabend daheim gegen den deutschen Meister Bayern München mit 76:68 (45:25) durch und entschieden das erste Prestigeduell mit dem Rivalen damit für sich.

„Vorbereitungsspiel“ hatte Marco Baldi das Duell um den Champions Cup genannt, aber bis zu den Beteiligten auf dem Spielfeld scheint der Geschäftsführer von Alba Berlin damit nicht vorgedrungen zu sein. Nicht zu seinem Team, das mit großer Intensität in der Verteidigung und hohem Tempo im Angriff die meisten der 11 105 Zuschauer in der Halle am Ostbahnhof begeisterte. Und auch nicht zu Bayern-Trainer Svetislav Pesic, der sich zur Halbzeit vor dem Gang in die Kabine einen so heftigen Disput mit den Schiedsrichtern leistete, dass sie ihn daraufhin aus der Halle verwiesen. Bayern Kotrainer Emir Mutapic übernahm und musste mitansehen, wie der Pokalsieger Alba Berlin den Meister Bayern München mit 76:68 (45:25) bezwang und den Champions Cup damit erfolgreich verteidigte.

Tatsächlich ging es am Samstagabend nicht allein um einen sportlich zweitrangigen Pokal. Es ging auch darum,  vor der am Donnerstag startenden Bundesligasaison Signale an Gegner und Zuschauer zu senden. Alba Berlin zeigte dabei, dass mit dem Vizemeister auch in der kommenden Saison zu rechnen ist. Dabei setzt Trainer Sasa Obradovic weiterhin auf eine aggressive Teamverteidigung. In der ersten Halbzeit zwangen die Berliner die Bayern auf diese Weise zu neun Ballverlusten, die sie durch Alex King oder Clifford Hammonds in schnelle eigene Punkte umwandeln konnten.

Wie groß der Berliner Berliner Enthusiasmus ist, zeigte auch Jonas Wohlfahrt-Bottermann, der sich in der Verteidigung hochschraubte und mit einem gewaltigen Block gegen Robin Benzing die meisten Zuschauer zum Staunen brachte. Die Bayern wirkten ob dieser Aggressivität lange Zeit überrascht und ratlos. Schnell lagen sie mit 20 Punkten im Rückstand. Erst das disqualifizierende Foul gegen den Trainer in der Halbzeitpause schien den Meister aufgerüttelt zu haben. Während Svetislav Pesic im Vereinsbus saß, kamen die Münchner noch einmal auf acht Punkte heran. Die Bayern haben mit Dusko Savanovic (6 Punkte), Vladimir Stimac (10 Punkte), Vasilije Micic und dem ehemaligen Berliner Jan Jagla weiter aufgerüstet, musste aber auf die verletzten Bryce Taylor und Anton Gavel verzichten.

Von den elf Berliner Spielern trugen Marko Banic, Niels Giffey und Jamel McLean erstmals das Alba-Trikot. Vor allem McLean beeindruckte mit seiner Präsenz  unter den Körben und war mit 15 Punkten auch bester Werfer der Berliner. Niels Giffey überzeugte ebenfalls mit 13 Punkten. Von den beiden Nachverpflichtungen durfte Marko Banic (2 Punkte) spielen, während Alex Renfroe als 7. Ausländer auf der Bank saß.  

Der ehemalige Berliner Heiko Schaffartzik (10 Punkte), der bei der Vorstellung ausgepfiffen wurde, brachte die Münchner zwei Minuten vor dem Ende noch einmal auf 68:76 heran. Mehr aber auch nicht. Die Berliner retteten ihren Vorsprung über die Zeit und wurden von den begeisterten Alba-Fans mit großem Applaus verabschiedet. Denn was sie gesehen hatten, verspricht eine heiße und spannende Saison 2014/15.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false