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Sport: Von wegen Versöhnung

Weihnachten, herrlich! Man sieht sie wieder, die Familie, die altbekannten, und man trifft die Neumitglieder.

Weihnachten, herrlich! Man sieht sie wieder, die Familie, die altbekannten, und man trifft die Neumitglieder. Nichten und Neffen, die einen aktualisieren: mit ersten Sätzen, unbegrenztem Sabberreservoir oder der Fähigkeit, sich selbst auf den Bauch zu drehen. Und der kindlichen Freude über die einfachsten Geschenke und wenn es nur kleine Plastikbälle sind.

Nach einigen Stunden Gequietsche und Geheule jedoch, herrlich, lockt die Aussicht auf auf wenig Besinnliches mit großen Bällen, Basketbällen. Die NBA sollte ja am ersten Weihnachtsfeiertag im Abendprogramm endlich losgehen. Also schnell an den Rechner geschlichen, zur Internet-Liveübertragung, und wenn es nur für ein Viertel Nowitzki ist.

Doch was ist das? Eine leere Seite, die sich einfach nicht aktualisieren möchte. Statt Turnschuh-Gequietsche auf Parkett bricht inneres Geheule aus. „Technische Probleme“, entschuldigt sich die Liga später bei den Fans. Das entlohnt ja für die 170 Euro, die ein Saison-Abo für Live-Spiele im Internet kostet.

Was ist passiert? Ein Lockout – die Übertragungsserver im Arbeitskampf? Wollen sie mehr Geld? Das hatten wir doch alles hinter uns, fünf Monate Spielergewerkschaft gegen Team-Besitzer. An Weihnachten sollte es doch die große Versöhnung geben mit den Fans, die vor Vorfreude unbegrenzt sabberten und sich nachts schlaflos auf den Bauch drehten.

Stattdessen: Rechner aus und zurück zu den Nichten und Neffen. Kindliche Freude über kleine Dinge, Plastikbälle. Die großen Bälle, merkt man, braucht und will man eigentlich gar nicht mehr.

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