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Sport: Vor dem Eishockey-Länderspiel gegen Slowenien bekommt Bundestrainer Zach sechs Absagen

Wenn der Bundestrainer ruft, dann hören viele weg. Zumindest einige der Kandidaten, die Hans Zach zu den Leistungsträgern der Eishockey-Nationalmannschaft zählt.

Wenn der Bundestrainer ruft, dann hören viele weg. Zumindest einige der Kandidaten, die Hans Zach zu den Leistungsträgern der Eishockey-Nationalmannschaft zählt. Für die vier Länderspiele in den nächsten Tagen haben erst vor kurzem gleich sechs Spieler abgesagt. "Langsam gehen mir die Spieler aus", sagt Zach.

Zum Auftakt geht es für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) heute in Crimmitschau gegen die Slowakei, morgen stehen sich beide Mannschaften in Regensburg erneut gegenüber. Am Wochenende geht es dann in Rosenheim und Augsburg zweimal gegen Österreich. Sinn der Länderspiel-Serie ist die Vorbereitung auf das erste Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele von Salt Lake City 2002. Im Februar kommenden Jahres muss die DEB-Auswahl in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana antreten, unter anderem gegen die Eishockey-"Großmächte" Bulgarien und China.

Der Stellenwert der Nationalmannschaft, er ist spätestens seit dem unrühmlichen Auftreten bei der B-Weltmeisterschaft im Frühjahr in Dänemark an einem Tiefpunkt angekommen. Nach dem Zuschlag für die Ausrichtung der A-Weltmeisterschaft im Jahre 2001, für die das DEB-Team als Gastgeber automatisch qualifiziert ist, ist nun Eile beim Aufbau einer schlagkräftigen Mannschaft angesagt.

Viel Glück hat Zach dabei vor den ersten Tests nicht. So gab es mit Alexander Serikow (München), Mirko Lüdemann (Köln), Mark MacKay (Schwenningen) und Bernd Kühnhauser (Rosenheim) - zum Teil verletzungsbedingte - Absagen von vier erfahrenen Spielern. Nico Pyka von den Berliner Eisbären muss das Debüt im Nationalteam wegen einer Schulterverletzung aufschieben. Thomas Brandl von den Krefelder Pinguinen, in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) eine der Gallionsfiguren, erklärte vor ein paar Wochen gleich seinen Rücktritt als Nationalspieler. Als Grund gab der gerade 30 Jahre alte Stürmer an, seine körperbetonte Spielweise habe bei ihm inzwischen Spuren hinterlassen. Die Doppelbelastung in DEL und Nationalmannschaft komme für ihn daher nicht mehr in Frage.

Nach Pykas Absage bleiben noch drei Berliner im Nationalteam übrig. Die Eisbären Lorenz Funk und Sven Felski werden in den Spielen gegen Österreich zum Einsatz kommen. Auch David Berge von den Capitals soll erst am Sonnabend im Tor stehen. Berge kann übrigens nicht verstehen, dass für einige seiner Kollegen das Nationalteam keine große Attraktion ist. "Für mich ist die Nominierung eine Riesensache", sagt Berge, bei den Capitals hinter Andrej Mezin derzeit nur die Nummer zwei. "Mich motiviert es unheimlich, dass meine Leistung vom Bundestrainer anerkannt wird".

Auch wenn die Nationalmannschaft nicht bei allen Vereinsfunktionären und Spielern auf Gegenliebe stößt - im Eishockey-begeisterten sächsischen Städtchen Crimmitschau herrscht große Vorfreude auf das heutige Länderspiel. Es ist das erste seit der Wende. Gestern waren bereits mehr als 3000 Karten abgesetzt. Nicht ausgeschlossen, dass die heutige Partie gegen die Slowakei im Stadion im Sahnpark, wo sonst der drittklassige ETC oft vor 6000 Fans spielt, vor ausverkauften Rängen stattfindet.

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