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Sport: Vor dem Europaligaspiel in Kaunas sind King, Alexis und Bogojevic angeschlagen

Svetislav Pesic kann sehr ungehalten werden, wenn ihm etwas nicht passt. Schon öfters erlebten ihn die Berliner Journalisten im Presseraum der Max-Schmeling-Halle schimpfend und zeternd.

Svetislav Pesic kann sehr ungehalten werden, wenn ihm etwas nicht passt. Schon öfters erlebten ihn die Berliner Journalisten im Presseraum der Max-Schmeling-Halle schimpfend und zeternd. Am Montagmittag aber sah man den Trainer von Alba Berlin entspannt auf dem Podium sitzen, obwohl seine Mannschaft am Vortag ausgerechnet beim ehemaligen Hauptrivalen Bayer Leverkusen die erste Niederlage in der Bundesliga (84:87) bezogen hatte. Pesic kann es erklären: "Wir haben nicht gefeiert, wenn wir gewonnen haben, und wir weinen auch nicht, wenn wir verlieren."

Tränen bei Pesic hat ohnehin niemand erwartet, doch der Basketball-Coach hat genügend Anlass zur Sorge. Vor dem wichtigen Europaligaspiel bei Zalgiris Kaunas am Mittwoch (19 Uhr 30, live auf Inforadio) sind Frankie King, Wendell Alexis und Vladimir Bogojevic leicht angeschlagen. Flügelspieler Stephan Baeck fährt wegen einer Oberschenkelverletzung, die er sich in Leverkusen zugezogen hat, nicht mit nach Kaunas. Neben diesen personellen Problemen gibt es noch eines. "Wir haben keine Zeit zur Vorbereitung", ärgert sich der Trainer. Am Dienstag um 11 Uhr hebt bereits Albas Chartermaschine nach Litauen ab.

Dabei hätten Alba Berlin gerade nach der zweiwöchigen Nationalmannschaftspause und der Pleite von Leverkusen einige zusätzliche Trainingseinheiten gut getan. Pesic nimmt das nicht so tragisch. "Wenn jeder sein Spiel analysiert, und wir selbstkritisch sind, dann ist das die beste Vorbereitung." Als Grund für die erste Niederlage in der Bundesliga gibt Pesic an: "Das war ein logische Entwicklung, dass wir mit einer Leistung auf unserem unterem Niveau verlieren." Zwar beurteilt der Coach die Schiedsrichterleistung als "eine reine Katastrophe". Doch die Pleite habe sich die Mannschaft selber zuzuschreiben. "Wir haben in der Defense nicht gut gespielt und Leverkusen zu viele Chancen gegeben", bemängelt Pesic.

Nun kommt Kaunas und Patrick Femerling sagt: "Wir haben jetzt den Druck und die Motivation, in Kaunas ein sehr gutes Spiel abzuliefern." Vor einer Woche weilte der Centerspieler mit der Nationalmannschaft schon einmal in Litauen und verlor 61:94. In der Europaliga jedoch hatte Alba gegen den amtierenden Meister 80:64 gewonnen. Ein erneuter Erfolg wäre ein großer Schritt für die zweitplatzierten Berliner, die Vorrunde unter den ersten Drei abzuschließen. "Ich schaue nicht auf die Tabelle", sagte Centerspieler Femerling, "Hauptsache, wir gewinne, dann sehen wir schon was daraus resultiert."

Sein Trainer hat wohl etwas länger auf die Tabelle der Gruppe B geblickt und festgestellt: "Obwohl Kaunas Letzter ist, hat es noch weiter alle Chance, sich für die Play-Offs zu qualifizieren." Nach der Niederlage in Berlin verlor Kaunas vier weitere Spiele. Die meisten allerdings äußerst knapp, wie jenes in Athen (82:86 nach Verlängerung). Doch auch der litauische Meister hat Probleme. Nachdem der US-Amerikaner Darren Henrie schon zu Saisonbeginn gehen musste, verließ nun auch der kroatische Centerspieler Ivan Grgat den europäischen Titelverteidiger. In dieser Saison gewann Kaunas noch keines seiner Heimspiele in der Europaliga. Also ein Sieg für Alba? Pesic wagt folgende Prophezeiung: "Am Mittwoch um 21 Uhr 30 werden wir es wissen - wenn es lange dauert, noch ein bisschen später."

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