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Albas Manager Marco Baldi findet nicht alles am neuen Pokalmodus gelungen.

© imago/Camera 4

Vor dem Finale in Bamberg: Alba Berlin sieht beim Pokal noch Luft nach oben

Albas Basketballer können am Sonntag den ersten Titel seit drei Jahren holen. Der neue Modus hat – vor allem wirtschaftlich – aber noch Schwächen.

Am Samstag geht es wieder los für die Basketballer von Alba Berlin. Ab zum Hauptbahnhof, in den ICE, Auswärtsspiel. Den Ablauf kennen die Berliner bereits zur Genüge, gerade im Pokal. Nach dem Heimspiel in der ersten Runde gegen Bayreuth – das allerdings auch nicht in der heimischen Arena am Ostbahnhof, sondern in der Max-Schmeling-Halle ausgetragen wurde – bescherte ihnen das Los drei Reisen: München, Frankfurt und nun, im großen Finale am Sonntag, Bamberg.

Das ist sicher ärgerlich, aber so ist das halt mit Auslosungen, mal hast du Glück und mal nicht. Albas Verantwortliche ärgert jedoch etwas anderes. Nur 700 Berliner Fans können das Team nach Bamberg begleiten – und die Zuschauereinnahmen bleiben komplett beim Gastgeber. „Da werden wir die Diskussion auf jeden Fall aufmachen“, sagt Manager Marco Baldi. „Und zwar nicht nur, weil wir in diesem Jahr die Gelackmeierten sind.“

Bis zur vergangenen Saison fand das Pokalfinale noch im Rahmen eines Top-Four-Turniers an einem vorher festgelegten Standort statt. In dieser Spielzeit wird nun erstmals im neuen Modus gespielt, der mehr Mannschaften die Teilnahme am Pokal ermöglicht und in dem das Heimrecht für jede Runde per Auslosung bestimmt wird, bis zum Finale. „Es ist das erste Jahr und ich finde den neuen Modus gut“, sagt Baldi. Sportlich und wirtschaftlich sei der Wettbewerb nun deutlich interessanter, „dass man da aber noch etwas optimieren kann und optimieren sollte, ist klar.“

Aufteilung wie im Fußball ist eine Option

Wenn sich die Verantwortlichen der deutschen Basketball-Liga BBL und jene der Vereine zusammensetzen und nach der erstmaligen Austragung im neuen Modus ein Fazit ziehen werden, wird wohl vor allem das Endspiel im Fokus stehen. Während es auch in anderen Sportarten und Ländern üblich ist, dass das Heimrecht bis zum Halbfinale ausgelost wird, finden die Endspiele meist an einem festen und neutralen Ort statt. Dass Alba nun gegen Bamberg in Bamberg antreten muss, ist aus sportlicher Sicht ein klarer Nachteil, zumal das Gästekontingent bei einer Hallenkapazität von mehr als 6000 Plätzen nicht gerade üppig ausfällt. Die Tickets für Alba-Fans waren innerhalb von 20 Minuten ausverkauft.

Neben den Anhängern leiden auch die Vereinskasse unter dem Modus. Zwar schüttet die BBL deutlich mehr Geld als bisher an die teilnehmenden Vereine aus, die Zuschauereinnahmen bleiben aber komplett beim Heimverein. Eine ausverkaufte Halle, wie sie Alba im Viertelfinale gegen Bayern und im Endspiel gegen Bamberg wohl sicher gewesen wäre, bringt jeweils Einnahmen im sechsstelligen Bereich. Eine Aufteilung zwischen Heim- und Gastverein, wie sie etwa im Fußball üblich ist, sei „eine Option“, sagt Baldi.

Die Vorfreude auf das Pokalfinale lassen sie sich bei Alba aber auch von dem noch nicht ganz ausgereiften Modus nicht nehmen. Schließlich sei es auch etwas Besonderes, einen Titel in gegnerischer Halle zu feiern. „Ich weiß, wie sich das anfühlt“, sagt Baldi. „Wir sind durch die Fußgängerzone in Bamberg gezogen und haben gesungen.“

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