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Hand drauf. Benjamin Patch muss mit den Berlinern in der Liga noch viele Punkte auf die Spitzenplätze aufholen.

© dpa

Vor dem Heimspiel gegen Lüneburg: Die BR Volleys setzen alles auf Angriff

Bei den BR Volleys stehen am Sonntag gegen die SVG Lüneburg vor allem Benjamin Patch und Jan Zimmermann unter Druck.

Von Johannes Nedo

Benjamin Patch ist ein begnadeter Fotograf. Darum mag der Diagonalangreifer der BR Volleys auch sprachliche Bilder. „Wir müssen als Team noch hohe Berge besteigen“, sagt der US-Amerikaner. „Wenn wir das schon vorher abbrechen, verpassen wir am Ende die schöne Aussicht.“ Derzeit hat sich vor dem Berliner Volleyball-Bundesligisten tatsächlich eine steile Felswand aufgetürmt. In der Liga ist der amtierende Deutsche Meister nur Sechster, im Pokal schied er im Halbfinale gegen Lüneburg nach einer komfortablen Führung aus und auch in der Champions League zeigte er am vergangenen Mittwoch beim 0:3 in Danzig eine schwache Leistung. Angesichts dessen mahnt Patch, bloß nicht überzureagieren: „Jetzt auszuflippen, wäre schlecht. Denn wir sind kurz davor, etwas Großes zu starten.“

Am besten schon an diesem Sonntag, im letzten Heimspiel dieses Jahres, gegen die SVG Lüneburg (16 Uhr/Max-Schmeling-Halle). Denn erste Anzeichen dafür, dass es bei den Volleys etwas unruhig wird, sandte Trainer Cedric Enard nach der Niederlage in Danzig aus. Deutlich wie noch nie zuvor kritisierte der Franzose seine Spieler. „Unsere Angriffseffizienz war indiskutabel“, sagte er. „Es hapert am Zusammenspiel zwischen Jan und seinen Angreifern.“

Die Berliner wollen gegen Lüneburg die Revanche schaffen

Enard nimmt mit diesen Äußerungen vor allem Zuspieler Jan Zimmermann und Patch in die Pflicht. Patch weiß, welch hohe Erwartungen auf ihm ruhen. „Ich setze mich doch selbst am meisten unter Druck“, betont der 24-Jährige. „Aber ich finde es unfair, jetzt einzelnen Spielern die Schuld zu geben.“ Auch Zimmermann nimmt er in Schutz: „Jan ist so talentiert.“ Zimmermann selbst sagt zu Enards Kritik: „Ich nehme es mir nicht so zu Herzen. Vielleicht passt die Abstimmung derzeit nicht so gut, aber wir müssen jetzt gemeinsam eine Lösung finden.“ So betont der 25-Jährige: „Das Problem ist bei uns nicht nur an einer Stelle. Es gibt da viele Ansatzpunkte.“ Die kleinen Fehler summieren sich bei den Berlinern in den vergangenen Spielen jedoch meist zu einer großen Hypothek.

„Wir wollen es unbedingt so gut machen, dass wir auf dem Feld den Fokus auf die Kleinigkeiten verlieren“, sagt Patch. Außerdem hängt der Mannschaft die Pokalpleite noch nach. „Lüneburg hat uns geknickt“, erzählt Zimmermann. Umso mehr setzen die Volleys nun auf eine Revanche in der Bundesliga. „Gegen Lüneburg haben wir richtig viel gutzumachen“, sagt Patch. Allerdings stehen die Berliner in der Liga gegen jeden Gegner unter Druck, wollen sie noch etwas aufholen gegenüber dem um acht Punkte besseren Spitzenreiter Alpenvolleys. „Für uns gibt es keine Alternativen mehr als zu gewinnen“, sagt Zimmermann.

Ihren Optimismus haben der deutsche und der US-Nationalspieler jedenfalls noch nicht verloren. „Die Qualität in der Mannschaft ist so hoch. Eigentlich warten wir nur darauf, wann wir richtig losspielen“, betont Zimmermann. Im Training zeige sich das schon, versichern beide. Patch ist daher zuversichtlich: „Nach diesem Durchhänger werden wir nur noch stärker.“ Und mit dem Verweis auf die noch junge Saison hat er auch dafür eine passende Metapher: „Wir können immer noch die höchsten Gipfel erreichen.“

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