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Hinein ins Getümmel: Der Kampf um den Aufstieg in die Bundesliga ist so spannend wie lange nicht. Und der 1. FC Union will kräftig mitmischen. Entsprechend entschlossen gingen die Spieler im Training an die Arbeit.

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Vor dem Spiel auf St. Pauli: 1. FC Union - die Aufstiegswochen beginnen

In diesem Monat kann der 1. FC Union Berlin einen wichtigen Schritt zum Aufstieg in die Bundesliga machen. "Wir sollten das jetzt genießen. Schließlich haben wir uns diese gute Ausgangslage erarbeitet", sagt Mario Eggimann.

Behutsam nahm Mario Eggimann den ungebetenen Trainingsgast in die Hand. Ganz sanft lief er mit ihm vom Platz, ehe er ihn am Rand ins Gras setzte. Der Frosch hüpfte davon, und Eggimann hatte die Lacher auf seiner Seite.

So rücksichtsvoll gingen die Spieler des 1. FC Union Berlin bei der anschließenden Trainingseinheit nicht miteinander um. Verbissen wurden die Zweikämpfe bestritten, niemand zog zurück. Die Intensität war hoch, genau so wollte Trainer Uwe Neuhaus das vor dem wichtigen Auswärtsspiel am Montag beim FC St. Pauli (20.15 Uhr, live bei Sport 1) sehen. Derzeit kämpfen mindestens sechs Mannschaften um den Platz direkt hinter Köln, der zum Aufstieg in die Bundesliga berechtigt. Union gehört zu diesem Feld, genau wie St. Pauli. Einen Punkt liegen die Berliner als Fünfter vor den Hamburgern.

Für den 1. FC Union ist das Spiel in Hamburg der Auftakt in die aller Voraussicht nach entscheidenden Wochen dieser Saison. Im März treffen die Berliner neben St. Pauli auf weitere direkte Konkurrenten wie Greuther Fürth und Paderborn. Auch das Auswärtsspiel in Sandhausen ist keine leichte Aufgabe. Dazu geht es noch im Stadion An der Alten Försterei gegen Ingolstadt und Cottbus. Union könnte in dieser Phase einen großen Schritt Richtung Bundesliga machen. St. Pauli scheint der bestmögliche Auftaktgegner. Die Mannschaft hat die vergangenen drei Heimspiele alle verloren. Union ist seit fünf Spielen ungeschlagen.

Kann Union im März vielleicht sogar schon eine Vorentscheidung im Aufstiegskampf erzwingen? Trainer Uwe Neuhaus will das nach außen nicht bestätigen, so wie er meistens nach außen nichts bestätigen will. Trotzdem weiß er, wie wichtig das Spiel ist. Das zeigt seine Reaktion auf Fragen nach dem entscheidenden Charakter der nächsten Spiele. Neuhaus versucht, den Druck von seinen Spielern zu nehmen. „Ich glaube nicht, dass in den nächsten Wochen eine Vorentscheidung fallen wird. Ein oder zwei Mannschaften werden vielleicht eine kleine Serie hinlegen“, sagt Neuhaus. Am liebsten wäre ihm, wenn seine Mannschaft dazugehören würde.

Seit Jahren hatten nicht mehr so viele Mannschaften die Chance zum Aufstieg

Die Voraussetzungen dafür sind vorhanden. In den vergangenen Wochen verbesserte sich die Form der Berliner mit jedem Spiel. „Ich hab’ das Gefühl, dass wir jetzt richtig gut drin sind“, sagt Mario Eggimann. Die schweren Spiele im März betrachtet der Schweizer als Luxus. „Wir sollten das jetzt genießen. Schließlich haben wir uns diese gute Ausgangslage erarbeitet.“ Genießen, ohne zu verkrampfen. Eggimann sagt: „Es gibt Mannschaften, die mehr Druck haben als wir.“ So weit die offizielle Version. Sollte es am Ende nicht reichen, dürfte der Ärger trotzdem ziemlich groß sein.

Seit Jahren hatten nicht mehr so viele Mannschaften die Gelegenheit zum Aufstieg. Die Zweite Liga ist extrem ausgeglichen. Mannschaften, die wie Hertha oder Frankfurt in der Vergangenheit dominierten, sind 2013/14 nicht dabei. „Wenn man in diesem Jahr mal drei Punkte vor den Konkurrenten steht, ist das schon viel“, sagt Eggimann. Von daher sei der März schon wichtig, um sich mindestens ein kleines Polster auf die anderen Bewerber zu erspielen.

Vielleicht erweist sich in dieser Hinsicht Eggimanns Rettungsaktion für den Frosch noch als hilfreich. Frösche gelten in einigen asiatischen Ländern als Glücksbringer.

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