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Gesetzter Herr. Bobby Wood ist einer der wenigen Spieler beim 1. FC Union, die sich ihres Stammplatzes sicher sein können.

© dpa

Vor dem Spiel bei 1860 München: 1. FC Union: Norbert Düwel rotiert fleißig weiter

Norbert Düwel wechselt beim 1. FC Union auch in München durch – ein Grund für die späten Gegentore?

Fußball hat momentan aus Sicht des 1. FC Union auch immer etwas mit Leiden zu tun. In jedem Spiel lag der Berliner Zweitligist in dieser Saison bis kurz vor dem Ende in Führung, in jedem Spiel kassierte er noch den Ausgleich oder verlor sogar. Die negativen Erlebnisse haben ihre Wirkung hinterlassen. Vor dem Aufeinandertreffen am Sonntag beim TSV 1860 München (13.30 Uhr/Sky) sagt Trainer Norbert Düwel: „Wir haben die Woche über viel unternommen, dass wir die 90 Minuten durchstehen können.“

Das Spiel einfach nur durchstehen, die Zeit irgendwie hinter sich bringen, ist natürlich nicht der Anspruch beim 1. FC Union. Erst recht nicht nach dem verpatzten Start mit zwei Remis und einer Niederlage in der Liga. Was Düwel meinte: Jeder Spieler muss sich bis zum Ende konzentrieren, damit der erste Sieg in dieser Saison endlich gelingt. So langsam wird es Zeit, sonst dürfte es ein ungemütlicher Spätsommer werden in Köpenick.

Um in München zu gewinnen, wird Düwel seine Mannschaft mit großer Sicherheit wieder verändern. Nicht, weil das nach dem 2:2 gegen Kaiserslautern zwingend nötig wäre. Eher, weil Düwel seine Startformation immer modifiziert. Aus Prinzip. Auf die Frage nach dem Kader für das Spiel gegen 1860 sagte er: „Die Eindrücke der vergangenen Woche sind so, dass die ein oder andere Veränderung stattfinden wird.“

Düwel glaubt fest an die Rotation

In keinem der vier bisherigen Pflichtspiele fing der 1. FC Union mit der gleichen Aufstellung an. Auch in der vergangenen Saison spielten die Berliner fast immer mit unterschiedlichem Personal gegenüber der Vorwoche. Düwel glaubt fest an die Rotation, Trainingseindrücke sind bei ihm entscheidend. Unter der Woche ließ er ein mannschaftsinternes Testspiel veranstalteten. Elf gegen elf, für die Reservisten war es die große Gelegenheit, sich zu zeigen. Verunsichert haben Düwels Rochaden die Mannschaft aus seiner Sicht nicht. „Wir waren in allen Spielen ganz, ganz nah dran, haben also vieles richtig gemacht“, sagt der Trainer. Die vielen individuellen Fehler im Berliner Spiel könnten auf das Gegenteil hindeuten.

Düwel orientiert sich von seiner Philosophie her an Trainern wie Thomas Tuchel, der vor einigen Jahren Aufsehen erregte, als er in Mainz seine Mannschaft auch nach überzeugenden Leistungen umkrempelte. Selbst erzielte Tore retteten die Spieler nicht vor der Bank. Tuchel begründete sein Handeln mit der unterschiedlichen Spielweise des Gegners, für die ihm anderes Personal als in der Vorwoche geeigneter erschien. Das Gleiche gilt für Düwel. Oft erklärt er seine Wechsel unter anderem mit dem Gegner.

Unions Trainer hat in dieser Saison mehr Handlungsspielraum, der Kader ist deutlich breiter aufgestellt. Von den neun Neuzugängen konnten bisher aber die wenigsten überzeugen. Stammspieler sind nur Benjamin Kessel und Stephan Fürstner. Die beiden bilden neben Daniel Haas, Damir Kreilach und Sören Brandy das Gerüst der Mannschaft. Dazu sind Maximilian Thiel, Christopher Trimmel und Bobby Wood gesetzt, der Rest variiert. „Wir dürfen dem Gegner nicht mehr das Gefühl geben, dass gegen uns noch was zu holen ist“, fordert Düwel. Das gelte für alle Spieler, egal wer am Ende aufläuft.

So könnte Union spielen: Haas – Trimmel, Kessel, Parensen, Schönheim – Fürstner, Kreilach – Brandy, Thiel – Quaner, Wood

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