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Marcel Noebels bejubelt eines seiner zwei Tore gegen Köln.

© Imago

Vor dem Spiel in München: Eisbären Berlin können sich auf ihre Disziplin verlassen

Trotz vier fehlender Verteidiger überzeugen die Eisbären Berlin und wollen ihre Siegesserie auch am Sonntag im Spiel gegen München fortsetzen.

Immerhin wurden diesmal Hände geschüttelt. Zumindest vor der Pressekonferenz nach dem Spiel. Mit einem 5:2-Sieg im Rücken fiel es Uwe Krupp natürlich auch leicht, seinen von ihm nicht sonderlich geliebten Nachfolger bei den Kölner Haien zu begrüßen. Niklas Sundblad steckt in einer substanziellen Krise mit seiner Mannschaft, in Köln wird gerüchteweise bereits der seit einigen Tagen arbeitslose Peter Draisaitl als Nachfolger des glücklosen Schweden beim Eishockey-Traditionsklub gehandelt.

Probleme wie in Köln haben sie bei den Eisbären zurzeit nicht. Der Heimsieg vom Freitag in der Arena am Ostbahnhof war bereits der fünfte Berliner Erfolg in Serie. Errungen wurde er trotzt eines unübersehbaren Substanzverlustes: Drei Verteidiger sind bei den Eisbären verletzt (Frank Hördler, Bruno Gervais, Henry Haase) und einer ist bei der U-20-Nationalmannschaft unterwegs (Kai Wissmann). Gegen Köln spielten die Berliner mit fünf Verteidigern, so etwas geht an die Kraft. Krupp sagt: "Der Ausfall von Frank tut natürlich weh. Wir versuchen jetzt, die Einsatzseiten für die Verteidiger gut einzuteilen. Unsere Stürmer müssen die Defensive entlasten, indem sie zusehen, dass wir nicht zu viel in unserem Drittel spielen. Aber: Ideal ist das natürlich nicht."

Gegen Köln kam den Berlinern dabei natürlich ihre Disziplin entgegen, sie waren zwar nur um eine Minute weniger auf der Strafbank als der Gegner, aber das reichte, weil das Spiel mit einem Mann mehr funktionierte: Vier Tore schossen die Eisbären in Überzahl und im Powerplay spielen sie ja nun mal mit vier Stürmern und nur einem Verteidiger. Das entlastet die schmale Defensivabteilung. Anders sähe es aus, wenn Krupps Team mehr Strafzeiten sammelt als der Gegner - insofern ist Disziplin natürlich auch für die Berliner derzeit ein eminent wichtiger Faktor.

Jetzt ginge es darum auch für das Spiel am Sonntag einen Weg zu finden, um eine vernünftige Leistung zeigen zu können, sagt Krupp. Die Eisbären müssen bei RB München antreten, einem Gegner, bei dem es zurzeit noch nicht so wie erhofft läuft. "Ich glaube, die sind dort in München recht angefressen, nachdem sie am Freitag auch noch verloren haben", sagt Marcel Noebels, mit zwei Toren und einer Vorlage überragend gegen Köln. "Das wird nicht einfach." Aber was heißt das schon für die Eisbären? Sie sind bei Halbzeit der Hauptrunde der Deutschen Eishockey-Liga nur noch einen Punkt hinter Tabellenführer und Meister Adler Mannheim, der auch schon ein Spiel mehr als die Berliner hinter sich hat.

Die Eisbären könnten sogar mal eine Niederlage verkraften am Sonntag angesichts ihrer komfortablen Situation. Aber an so etwas denken Sie natürlich nicht bei den Berlinern. Marcel Noebels sagt: "Ich hoffe, wir nehmen unseren Schwung noch ein paar Wochen mit."

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