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Vor der Auslosung in der Champions League: Die absurde Situation des Thibaut Courtois

Am Freitagmittag werden in Nyon die Halbfinals in der Champions League ausgelost. Warum sie bei Atletico Madrid darauf hoffen, dem FC Chelsea aus dem Weg zu gehen.

Eigentlich könnte die Delegation von Atletico Madrid am Freitag ganz entspannt zur Auslosung nach Nyon reisen. Die Spanier haben das Halbfinale erreicht – mehr, als man sich vor der Saison erhofft hatte. Gegen wen man nun um den Einzug ins Finale spielt? Egal! Oder doch nicht?

Unter den drei möglichen Gegnern ist einer, vor dem Präsident Enrique Cerezo zittert. München oder Madrid, Hauptsache nicht Chelsea. Das hat weniger sportliche Gründe, sondern hängt mit Torhüter Thibaut Courtois zusammen. Der gehört nämlich dem FC Chelsea und ist lediglich an Atletico ausgeliehen.

Dumm nur, dass die Londoner eine Klausel ins Vertragswerk haben schreiben lassen, die für den Fall gilt, dass man in einem Wettbewerb von Belang auf Atletico trifft. Dann nämlich werden pro Spiel drei Millionen Euro fällig, sollte Courtois zum Einsatz kommen. Da das Halbfinale in Hin- und Rückspiel ausgetragen wird, wären die Paraden des belgischen Nationaltorhüters ein kostspieliges Luxusgut für Atletico. Sechs Millionen – bei diesem Preis wird Präsident Cerezo ganz schwindelig. „Eigentlich können wir das nicht bezahlen“, sagte er in einer Radioshow. Was also tun? Ersatztorwart Dani Aranzubia ins Tor stellen? Oder lieber den Rechenschieber herausholen? Für den Einzug ins Halbfinale gab es 4,9 Millionen Euro von der Uefa. Reicht also nicht. Beim Finaleinzug wären es 6,5 Millionen Euro. Der aber ist nicht sicher. Nicht mit Courtois und erst recht nicht ohne ihn. Verdammtes Risiko!

Nyon? Auslosung? Anspannung statt Entspannung. Sebastian Stier

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