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Sport: Vor einem jähen Ende

Nach dem 0:1 gegen Krefeld könnte die Saison der Eisbären am Sonntag vorüber sein

Berlin. Mehr im Scherz hatte Peter John Lee, Manager des EHC Eisbären, am Donnerstag gesagt, dass er am Montag noch nicht mit den Vertragsverhandlungen für die kommende Saison beginnen möchte. Seit gestern sieht es allerdings so aus, als ob sich Lee in wenigen Tagen tatsächlich schon mit den Planungen für die nächste Spielzeit der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) befassen kann. Denn in der nach dem Modus „Best of five“ gespielten Halbfinalserie um die deutsche Eishockey-Meisterschaft sieht es seit Freitag nicht mehr sonderlich gut für die Eisbären aus: Ihr drittes Spiel gegen die Krefeld Pinguine haben die Eisbären gestern vor erstaunlich ruhigen 5000 Zuschauern im ausverkauften Sportforum Hohenschönhausen mit 0:1 (0:0, 0:0, 0:1) verloren. Damit führen die Rheinländer, die in Torwart Robert Müller den überragenden Spieler auf dem Eis hatten, in der Serie 2:1 und können am Sonntag in eigener Halle mit einem Sieg den Einzug ins Finale perfekt machen.

Die Entscheidung des Spiels fiel Mitte des letzte Drittels, als die Krefelder mit einer 4:3-Überzahl agierten. Ein Schlagschuss von Derryl Shannon wurde von dem vor dem Berliner Tor stehenden Brad Purdie unhaltbar für Eisbären-Torhüter Richard Shulmistra abgefälscht. Vor dem Treffer hatten 47 ausgeglichene und hochklassige Minuten gelegen. Allein mit der Chancenauswertung nahmen es beide Seiten nicht so genau. Bereits nach 46 Sekunden tauchte Sven Felski allein vor Robert Müller auf, der Berliner Stürmer donnerte den Puck allerdings recht einfallslos an die Schoner des herausragenden Torhüters. Felskis Aktion sollte sich als programmatisch für die Eisbären erweisen: Alexander Barta stellte sich ähnlich ungeschickt wie sein Berliner Kollege an. Auf der anderen Seite hatten die von Beginn an sehr offensiv agierenden Krefelder auch ihre Chancen.

Bei den Eisbären wirkte vieles nicht souverän: Insbesondere im Powerplay – in der Hauptrunde eine Stärke der Berliner – wollte ihnen nichts gelingen. Schüsse auf das Tor von Müller waren bei Eisbären-Überzahl Mangelware. In der 38. Minute ließen die Berliner trotz numerischer Überlegenheit sogar noch einen Krefelder Konter zu. Jonas Lanier scheiterte aber an Eisbären-Keeper Richard Shulmistra.

Am Tor von Purdie traf Shulmistra dann im letzten Drittel keine Schuld. Vielmehr waren es seine Vorderleute, die nicht den Siegeswillen demonstrierten wie beim 4:1 im ersten Spiel gegen Krefeld genau eine Woche zuvor. Sie wirkten ähnlich indisponiert wie beim 2:4 am Sonntag in Krefeld. Nach dem 0:1 fiel der Mannschaft von Trainer Pierre Pagé immer weniger ein, die Eisbären blieben schließlich zum ersten Mal in dieser Saison überhaupt in einem Heimspiel ohne Torerfolg. Und das bedeutet nun, dass die Berliner mit einem 1:2-Rückstand nach Krefeld fahren müssen und natürlich auch mit der Angst davor, dass am Sonntag die Saison für ein jähes und bis vor wenigen Tagen noch unerwartetes Ende finden kann.

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