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Sport: Vorsicht besiegt Unsicherheit Eisbären gewinnen 2:1 bei den Mannheimer Adlern

Mannheim - Deron Quint hatte Anlaufprobleme. Bei seinem ersten Einsatz hatte der neue Verteidiger des EHC Eisbären besonders mit dem Regelwerk der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) so seine Schwierigkeiten.

Mannheim - Deron Quint hatte Anlaufprobleme. Bei seinem ersten Einsatz hatte der neue Verteidiger des EHC Eisbären besonders mit dem Regelwerk der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) so seine Schwierigkeiten. Zwölf Minuten waren gestern in der Partie der Berliner bei den Mannheimer Adlern gespielt, da schoss Quint den Puck über die Plexiglasscheibe in der SAP-Arena und musste auf die Strafbank. Spielverzögerung – so lautet nun mal die Regel in der DEL. Quint, der fast 500 Spiele in der nordamerikanischen Profiliga NHL absolviert hat, wo es diese Regel nicht gibt, fuhr reichlich verdutzt zur Strafbank. Es war der erste, für die Eisbären unerfreuliche, Höhepunkt eines sonst unauffälligen Debüts ihres neuen Starverteidigers. Der war vom Schweizer Klub Kloten Flyers nach Berlin gekommen. Doch auch wenn es bei Quint noch nicht so lief, konnten sich die Berliner über das Ergebnis des Spiels in Mannheim freuen: Vor 11 941 Zuschauern siegten die sehr vorsichtig und defensiv agieren Eisbären 2:1 (1:1, 0:0, 1:0) bei den verunsichert wirkenden Adlern.

Eisbären-Manager Peter John Lee hatte sich auf das Debüt von Quint gefreut. „Der ist richtig heiß“, hatte Lee gesagt. „Das konnte man ihm schon an seinem Einsatz im Training anmerken.“ Offensichtlich hat Quint den Trainingseifer nicht ins erste Spiel hinüberretten können. Er wirkte nervös, aber das konnte an der stattlichen Kulisse in Mannheim nicht liegen, kennt Quint doch aus der NHL noch ganz andere Zuschauerzahlen. Immerhin, dafür zeigten sich andere Akteure bei den Eisbären in guter Form, die ohne Kelly Fairchild (Adduktorenverletzung) und Sven Felski (Armverletzung) auskommen mussten. Es überzeugte vor allem Mannschaftskapitän Steve Walker. Der Kanadier fälschte einen Schlenzer von Tobias Draxinger schon in der dritten Spielminute ins Mannheimer Tor ab. Die Führung der Eisbären hielt aber nicht lange, weil die Berliner in der Anfangsphase im eigenen Drittel nachlässig waren. Eine der Unachtsamkeiten im Stellungsspiel der Eisbären nutzte Larry Bohonos zum Ausgleich. Der Kanadier stand völlig frei vor Tomas Pöpperle und konnte den Berliner Torwart mühelos überwinden.

Nach den beiden frühen Toren war das Spiel lange von großer Vorsicht geprägt: Offensichtlich war die Angst vor einer weiteren Enttäuschung auf beiden Seiten groß. Vergangene Saison standen sich die Teams noch in der DEL-Finalserie gegenüber, vor dem gestrigen Spiel rangierte der Meister aus Berlin nur auf Platz sechs, Mannheim nur auf Rang neun. Die Adler agierten zwar auch im zweiten Drittel offensiver als die Eisbären, zu guten Torchancen kamen sie aber nicht. Die beste Möglichkeit hatten die Berliner, doch Stürmer Denis Pederson traf nur den Torpfosten.

Für die Entscheidung in dem auch im letzten Abschnitt weiterhin defensiv geführten Spiel war dann ausgerechnet Richard Mueller zuständig, der zuletzt mit dem Toreschießen erhebliche Probleme gehabt hatte: Im Nachschuss erzielte der Stürmer im Überzahlspiel sechs Minuten vor Schluss den Siegtreffer für die Eisbären, worüber sich sein Trainer freute. „Es war ein Sieg der gesamten Mannschaft“, sagte Pierre Pagé. „Aber ich bin besonders froh darüber, dass ein junger Spieler das entscheidende Tor geschossen hat.“ Mit dem Sieg können sich die Berliner nun wieder an oberen Tabellenregionen orientieren, während es für die Mannheimer weniger freundlich aussieht.

Rainer K, el

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