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Grüne Spiele? In Garmisch-Partenkirchen hat sich Widerstand gegen die Münchner Olympiabewerbung formiert. Foto: dpa

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Sport: Vorsicht, Gegenwind

Die Gegner der Münchner Olympiabewerbung wollen sich mit einem Bürgerbegehren wehren

Garmisch-Partenkirchen - Spätestens im Herbst wollen die Gegner der deutschen Olympia-Bewerbung mit einem Bürgerbegehren in Garmisch-Partenkirchen gegen das Großprojekt vorgehen. Zunächst solle aber abgewartet werden, ob nicht der Gemeinderat ein Ratsbegehren initiiere, sagte der Kreisvorsitzende Axel Doering vom Bund Naturschutz (BN) in Garmisch-Partenkirchen am Mittwoch. „Wenn er das nicht tut, werden wir schnell das Bürgerbegehren starten - spätestens im Herbst“, kündigte Doering an.

Die Ankündigung des Bürgerbegehrens hat die Münchner Bewerbergesellschaft nicht überrascht. „Das ist nicht neu für uns“, erklärte Aufsichtsratschef Michael Vesper am Rande der Olympischen Jugendspiele in Singapur. „Wir sind der Überzeugung, dass aufgrund der Umfragen die Mehrheit der Menschen in Garmisch-Partenkirchen die Bewerbung unterstützt.“ Die weitere Entwicklung werde man sorgfältig beobachten. „Uns geht es darum, mit den Menschen in Garmisch-Partenkirchen zu sprechen. Wir werden alle anhören, wenn es Vorschläge geben sollte“, sagte Vesper. Angesichts der jüngsten Negativ-Schlagzeilen für die Münchner Bewerbung um die Winterspiele 2018 sehen sich die Gegner des Milliarden-Projekts im Aufwind. „Die Unterschriftensammlung läuft äußerst erfolgreich. Die Leute reißen einem die Listen geradezu aus den Händen“, sagte Doering.

Da nach seinen Angaben bislang allein am Fuße der Zugspitze rund 2200 Unterstützer-Unterschriften gegen Olympia 2018 gesammelt wurden, sieht er einem Bürgerbegehren gelassen entgegen. Neben München bewerben sich der französische Außenseiter Annecy und Pyeongchang aus Südkorea um die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018. Erst vor einer Woche hatte der Bund Naturschutz in Bayern eine Rücknahme der Olympia-Bewerbung gefordert. „Winterspiele im Zeitalter des Klimawandels in engen Gebirgstälern sind ein Anachronismus“, sagte der BN-Landesvorsitzende Hubert Weiger, „gerade die ständigen Umplanungen verdeutlichen, dass in den Gebirgstälern der Platz für die inzwischen brutal kommerzialisierte olympische Gigantomanie fehlt“. dpa

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