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VORSPIEL von Mathias Klappenbach: VORSPIEL von Mathias Klappenbach

Der 1. FC Nürnberg hat einen neuen Torhüter verpflichtet – und der ist kein junges Talent, Carsten Nulle ist 36 Jahre alt.

Der 1. FC Nürnberg hat einen neuen Torhüter verpflichtet – und der ist kein junges Talent, Carsten Nulle ist 36 Jahre alt. Er soll aber nur die Trainingsgruppe auffüllen, denn der erste Keeper Raphael Schäfer (32 Jahre) und Stellvertreter Patrick Rakovsky (18) sind verletzt. Nulle wird gebraucht, damit der 18-jährige Benjamin Uphoff während der Woche nicht zu oft in der Schule fehlt. Die Nürnberger sind finanziell zur Ausbildung immer neuer Spieler gezwungen, und Nulle soll ja nur mittrainieren. Die Startelf beim 2:1 in Köln hatte einen Altersdurchschnitt von 21,9 Jahren. Trainer Dieter Hecking hat nach den Abgängen der Offensivspieler Mehmet Ekici, Ilkay Gündogan und Julian Schieber eine Mannschaft gebastelt, die mit nur wenigen Routiniers sehr ergebnisorientiert spielen kann. Das ist positiv ausgedrückt, denn viele ansehnliche Aktionen bietet der Club den Zuschauern für gewöhnlich nicht, zu viel Zufall und auch Glück scheinen daran beteiligt zu sein, welchen Verlauf ein Spiel nimmt und ob die Mannschaft am Ende Sieger oder Verlierer ist. Bislang läuft es gut.

Hecking macht das Beste aus den vorhandenen Möglichkeiten, am dringendsten wünscht er sich derzeit mehr Ruhe bei Kontern von seinem Team, das zwar weiß, wie es im 4-1-4-1-System mit einem dichten Zentrum das Spiel des Gegners unterbindet, im eigenen Aufbau aber ideenlos wirkt und als voraussehbares Mittel oft den Weg über die schnellen Außenspieler Alexander Esswein und Jens Hegeler wählt. Mehr Optionen haben die ebenfalls unerwartet gut in die Saison gestarteten Bremer. Ihre Mittelfeldraute wirkt auf den ersten Blick einfach strukturiert, bietet aber vor allem in der Offensive viele Möglichkeiten, gerade wenn die Außenverteidiger aufrücken. Können sich dann die Mittelfeldspieler mit ihrer individuellen Qualität wie Dribbler Marko Marin im Eins-gegen-Eins durchsetzen, haben sie gleich etwas Platz und die zwei Stürmer als Anspielstationen. Das sind anders als bei den Nürnbergern oft klare, für den Zuschauer gut nachvollziehbare Spielzüge.

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