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Sport: Vorteil Arriens

Aus Individualisten eine verschworene Gemeinschaft zu formen, gehört zu den Kernkompetenzen eines Trainers. Gelingt das, stellt sich in der Regel Erfolg ein.

Aus Individualisten eine verschworene Gemeinschaft zu formen, gehört zu den Kernkompetenzen eines Trainers. Gelingt das, stellt sich in der Regel Erfolg ein. Anderenfalls zerfällt das Team in seine Einzelteile. Wie das deutsche Davis-Cup-Team, das in den vergangenen Jahren ein trauriges Bild abgab. Auf dem Platz kaum konkurrenzfähig, außerhalb hoffnungslos zerstritten. Übergroße Egos mittelmäßiger Profis brachten Teamchef Patrik Kühnen nach zehn Jahren zu Fall. Nun sollen es dieselben Spieler mit einem neuen Kapitän besser machen. Wunderdinge sind von Carsten Arriens allein schon wegen seines Personals allerdings keine zu erwarten. Seine vordringliche Aufgabe ist es, das Image der Mannschaft wieder aufzupolieren. Das ist schwer genug in einer Sportart, in der normalerweise jeder Profi in erster Linie mit sich selbst beschäftigt ist.

Nun steht für Arriens die erste Bewährungsprobe an. In der Auftaktrunde des diesjährigen Davis-Cup-Wettbewerbs trifft Deutschland in Buenos Aires auf Argentinien. Was auf den ersten Blick nach einer schweren Aufgabe aussieht, ist in Wahrheit ein gutes Los. Eine Niederlage wäre keine wirkliche Überraschung und sie würde auch kaum auffallen, denn das Fernsehen überträgt das Duell mit den Argentiniern erst gar nicht. Doch weil der Gegner ohne seinen stärksten Spieler antritt, hat die deutsche Mannschaft durchaus die Chance, das Viertelfinale zu erreichen. Es wäre das positive Ergebnis, das die zuletzt oft so enttäuschenden Männer bräuchten, um künftig wieder als das wahrgenommen zu werden, was sie im Davis-Cup sein wollen – ein Team.

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