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Sport: Vorwürfe werden Fakten

Eine Chronik des Falles Robert Hoyzer

Mittwoch, 19. Januar: Kollegen von Robert Hoyzer melden dem Deutschen FußballBund (DFB), dass der Schiedsrichter absichtlich Fehlentscheidungen getroffen habe, um Ausgänge von Spielen zu beeinflussen.

Freitag, 21. Januar: Hoyzer wird vom DFB-Kontrollausschuss vorgeladen. Er beteuert seine Unschuld, unterschreibt aber die geforderte „Rücktrittserklärung“ als Schiedsrichter.

Samstag, 22. Januar: Der DFB gibt am frühen Abend bekannt, dass er gegen den 25 Jahre alten Berliner Schiedsrichter ermittelt. In der Erklärung heißt es: „Es besteht der Verdacht, dass Hoyzer Einfluss auf Ergebnisse von ihm geleiteter Spiele genommen hat.“ Hoyzer habe sich finanzielle Vorteile verschaffen wollen, indem er auf ein von ihm gewolltes Spielergebnis gewettet haben soll. Es ist die Rede davon, dass Hoyzer beim DFB-Pokalspiel der ersten Runde zwischen Paderborn und dem Hamburger SV (4:2) am 21. August 2004 manipuliert haben könnte.

Sonntag, 23. Januar: Hoyzer soll mehrere Spiele manipuliert haben, heißt es nun. Zudem sei er nicht – wie zunächst behauptet – aus seinem Verein Hertha BSC ausgetreten. Die staatliche Sportwette Oddset macht publik, dass sie schon nach dem Spiel in Paderborn den DFB über ungewöhnlich hohe Einsätze in Berliner Wettbüros auf einen Paderborner Sieg informiert hatte.

Montag, 24. Januar: Hoyzer soll mindestens fünf Spiele, neben dem Pokalspiel auch Begegnungen in der Zweiten Liga und der Regionalliga manipuliert haben. Er soll zudem Druck auf einen Schiedsrichterassistenten des nicht von ihm geleiteten Zweitliga-Spiels Essen gegen Köln ausgeübt haben.

Dienstag, 25. Januar: In einem Fernsehinterview bestreitet Hoyzer alle Vorwürfe. „Ich habe nicht betrogen“, sagt er. Vier seiner Berliner Kollegen belasten ihn in einer gemeinsamen Erklärung. Informationen und Hinweise rund um die von Hoyzer geleiteten Spiele hätten sie dazu veranlasst, den DFB-Schiedsrichterausschuss zu benachrichtigen.

Mittwoch, 26. Januar: Es gibt erste Gerüchte, dass Hoyzer Kontakte zur kroatischen Wettmafia hat. Hoyzer wird nun von der Anwaltskanzlei Holthoff-Pförtner vertreten, die erklärt, dass sie die von Hoyzer abgegebene Rücktrittserklärung beim DFB nicht akzeptieren will. Der Verband erstattet Anzeige gegen Hoyzer.

Donnerstag, 27. Januar: Hoyzer gibt die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zu. cv

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