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Ob Berti Vogts immer noch Lust hat auf seinen Trainerjob in Aserbaidschan?

© AFP

Während Pressekonferenz: Vogts von Journalisten tätlich angegriffen

Aserbaidschans Fußball-Nationaltrainer Berti Vogts ist am Sonntag nach der Pressekonferenz vor dem Deutschland-Spiel nach eigenen Worten von drei Journalisten angegriffen worden.

Tätlicher Angriff auf Berti Vogts: Der Ex-Bundestrainer und Nationalcoach Aserbaidschans ist zwei Tage vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen Deutschland attackiert worden. Es habe sich um drei Journalisten gehandelt, erklärte Vogts am Sonntag. Was genau nach der Pressekonferenz am Sonntag in Baku passierte, ließ Vogts offen. „Ich kann nur sagen, dass ich angegriffen worden bin“, erklärte der Fußball-Weltmeister von 1974 und betonte, er wolle den Vorfall nicht zu hoch hängen. „Das ist abgehakt. Die Konzentration gilt, der Mannschaft zu helfen“, unterstrich Vogts im Teamhotel.

Laut ARD-Informationen sollen ihn außerhalb des Raumes, in dem die Pressekonferenz stattgefunden hatte, ein Mann mit einer Gießkanne und ein weiterer mit Toilettenpapier erwartet haben. Der einstige Verteidiger Vogts erklärte, er habe sich selber geschützt. Vogts betonte, er werde seine Mannschaft im EM-Qualifikationsspiel gegen Deutschland betreuen: „Das ist kein Thema, dass ich nicht auf der Bank sitze“, sagte Vogts und hob sein gutes Verhältnis zum Fußball-Verbandspräsidenten Aserbaidschans hervor.

Das Vogts-Team war am Freitag mit 1:2 in Kasachstan unterlegen, das damit seine ersten Punkte in der laufenden Qualifikation holte. Schon nach der Rückkehr auf dem Flughafen sollen wütende Anhänger gewartet haben. Bei der Pressekonferenz im Tofik-Bachramow-Stadion hätten Fans die Absetzung von Vogts gefordert, berichteten aserbaidschanische Journalisten. Fans hätten „Fahr nach Hause!“, „Wir lieben dich nicht mehr!“ und „Wir wollen Dich nicht mehr“ gerufen und auf Poster geschrieben.

„Man darf halt nicht in Kasachstan verlieren“, sagte Vogts, dessen Schützlinge in der Qualifikation auch einen überraschenden 1:0-Heimsieg über die Türkei gefeiert hatten. Der 64-Jährige sagte laut der Nachrichtenagentur „1news.az“ auf der Pressekonferenz, dass er bereit sei zu gehen. „Heute fliegt noch eine Maschine nach Istanbul. Das kann ich noch schaffen“, soll Vogts nach Angaben der Agentur geäußert haben. Von einem möglichen Engagement in der Türkei, wo es Spekulationen über einen Wechsel von Guus Hiddink zum FC Chelsea gibt, wisse er nichts, sagte Vogts indes am Sonntag.

Der frühere DFB-Coach warf seinen Spielern schwere Fehler bei dem Kasachstan-Spiel vor, die auf internationalem Niveau unverzeihlich seien. „Ich habe mehr erwartet von meinen Spielern.“ Vor allem müssten sie gegen Deutschland 90 Minuten lang kämpfen. „Meine Aufgabe besteht darin, jungen Spielern meine Erfahrung zu übermitteln. Sie sollten zeigen, was sie beim Training gelernt haben. Aber das passiert nicht.“ Vogts hatte wiederholt beklagt, dass aserbaidschanische Spieler zu wenig trainierten. Obwohl in der ölreichen Ex-Sowjetrepublik inzwischen viel Geld in den Fußball gepumpt werde, fehle es an Erfolgen.

Der Präsident des aserbaidschanischen Fußballverbandes AFFA, Rownag Abullajew, zeigte sich ebenfalls enttäuscht über die Niederlage gegen Kasachstan. Sportkommentatoren in Baku sehen Vogts' Tage in Aserbaidschan gezählt. „Er selbst wird wohl kaum seinen Rücktritt einreichen, weil er sonst eine Vertragsstrafe riskieren würde“, meinte der Fußballexperte Elmir Alijew. „Entlassen kann ihn nur der Fußballverband AFFA. Ich wäre nicht verwundert, wenn dies nach dem Spiel gegen Deutschland passieren würde“, sagte Alijew. Vogts hatte im Vorfeld gesagt, dass er keine Chance für die Aserbaidschaner bei dem Spiel am Dienstag sehe. (dpa)

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