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Sport: Was bringt der Winter?

Es ist ein wenig untergegangen, dass Deutschland in dieser Woche schon ein Finale erreicht hat. Ein Weltfinale.

Es ist ein wenig untergegangen, dass Deutschland in dieser Woche schon ein Finale erreicht hat. Ein Weltfinale. Deutschland gegen Südkorea, um genau zu sein München gegen Pyeongchang. Sie machen unter sich aus, wer 2018 die Olympischen Winterspiele austrägt, dem französischen Annecy werden jetzt schon keine Chancen mehr eingeräumt. Im Juli 2011 wird dieses Finale entschieden, aber wichtige Punkte müssen jetzt schon gesammelt werden, mitten im Sommer.

Bevor die deutschen Bewerber die Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees für ihre Pläne gewinnen, müssen sie erst dickköpfige bayerische Bauern überzeugen. Das könnte noch schwieriger sein. Im Vergleich zu den nächsten Winterspielen in Sotschi 2014 mag das Münchner Projekt wenig Natur verschlingen, aber nicht nach den Ansprüchen deutscher Bauern und Umweltschützer. Viele wollen ihre Flächen nicht einfach so hergeben, und die Befürchtung ist auch noch nicht vertrieben, dass die kleinsten Einheiten, die Kommunen, die größten Defizite davontragen.

2018 ist weit weg, Eis und Schnee sind es auch, und Winterspiele üben ohnehin keine so große Faszination aus wie die im Sommer und wie die Welt- und Europameisterschaften des Fußballs. Bei materialintensiven Sportarten wie Rodeln und Bobfahren siegen deutsche Sportler dank staatlicher Subventionen. Das alles macht es den Münchner Bewerbern nicht leichter, Begeisterung zu wecken. Doch ohne begeisterte Bevölkerung kein Olympia. Aus dem Münchner Kindl wird sicher kein Umweltengel mehr, bei Winterspielen gehört die Schneekanone nun mal zur Grundbewaffnung. Aber was diese Spiele Deutschland bringen und an Gutem hinterlassen, das hat sich noch nicht landesweit verbreitet.

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