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Halbnackt in der S-Bahn. Die Wasserfreunde auf Werbetour für das Spiel gegen Istanbul.

© dpa

Wasserball: Wasserfreunde Spandau: Stimmung statt Randale

Nach dem Auftritt der Fans von Galatasaray bei Alba gab es bei den Wasserfreunden Befürchtungen, dass auch das Spiel der Spandauer gegen Istanbul unliebsame Begleiterscheinungen haben könnte. Das erwies sich als haltlos - und Spandau siegte 10:9.

Als das Spiel der Wasserfreunde Spandau 04 in der Champions League gegen Galatasaray Istanbul vorbei war, gab es gleich ein doppeltes Aufatmen beim deutschen Rekordmeister. 10:9 (2:1, 3:3, 3:3, 2:2) war die Partie des siebten Hauptrunden-Spieltages ausgegangen – es war der zweite Sieg für die Berliner, die damit Fünfter bleiben vor dem Tabellenletzten Istanbul.

Hochklassiger Wasserball war es nicht unbedingt, der den etwa 600 Zuschauern geboten wurden, darunter knapp 70 Fans des Gästeklubs. Aber das hatten wohl auch die wenigsten erwartet. Vorher war das Duell in der Schwimmhalle Schöneberg, das es in den vergangenen drei Jahren schon fünf Mal gegeben hatte, als mögliches Problemspiel erkannt worden. Schließlich hatten Galatasaray-Fans vor einer Woche in der Arena am Ostbahnhof beim Euroleague-Spiel gegen die Basketballer von Alba auf den Rängen randaliert und einen Sachschaden von 35.000 Euro verursacht.

In diese Richtung gab es diesmal keinerlei Anzeichen. Die Galatasaray-Fans sorgten im Gegenteil dafür, dass wenigstens ein Hauch von Stimmung in der Halle herrschte. Zwar hatte Spandau im Vorfeld versucht, mit Auftritten seiner Spieler in Badebekleidung in S- und U-Bahn insgesamt 4000 Freikarten unters Volk zu bringen, obwohl die Halle nur 1500 Zuschauer fasst. Aber dem Ruf gefolgt waren augenscheinlich nur wenige.

Auch die Anwesenden fühlten sich wenig mitgerissen vom Geschehen, in dem lange Zeit ein Remis ziemlich wahrscheinlich schien. Am Ende hatte Spandau knapp die Nase vorn – vor allem, weil der vierfache Torschütze Mari Restovic einen glänzenden Tag erwischt hatte. Die Galatasaray-Fans nahmen es gelassen. Sie tanzten und sangen, unabhängig vom Spielstand, das ganze Match hindurch. Ein junger Fan der Istanbuler war zufrieden: „Ich habe keine Ahnung vom Wasserball, bin jetzt zum zweiten Mal hier gewesen. Wir wollen Spaß haben, und den hatten wir.“ Wenigstens etwas.

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