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Der Blick geht nach Berlin. Michael Skibbe ist derzeit Trainer in der Türkei. Er soll am 1. Januar bei Hertha übernehmen, weil Markus Babbel wohl nicht verlängern will.

© picture alliance / dpa

Wechsel bei Hertha: Skibbe soll Babbel als Trainer ersetzen

Die Begegnung in Hoffenheim ist wohl Markus Babbels letztes Ligaspiel als Hertha-Trainer gewesen – der frühere Bundestrainer Michael Skibbe soll ihn in der Winterpause ersetzen.

Hoffenheim im Spätsommer 2009. Dieser 27. September hatte es in sich. Nach fünf Niederlagen verlor Hertha BSC auch noch das Spiel bei der TSG in Sinsheim. Aber was heißt verloren? Der angeschlagene Berliner Bundesligist lag schon nach 20 Minuten 0:3 hinten, am Ende war er mit 1:5 zerlegt worden. Einen Tag später wurde Trainer Lucien Favre entlassen. Es war ein Einschnitt für den Klub. Am heutigen Samstag spielt Hertha nach einer Bundesligaauszeit in der Zweiten Liga wieder in Hoffenheim – und wieder schwingt etwas Finales mit.

Es ist nicht einfach bloß das letzte Spiel der Bundesliga-Hinrunde. Es sieht so aus, dass Trainer Markus Babbel die Mannschaft der Berliner nie wieder in einem Bundesligaspiel betreuen wird. Nach übereinstimmenden Medienberichten soll Michael Skibbe Markus Babbel in der Winterpause als Trainer ersetzen. Angeblich traf sich der frühere Bundestrainer Skibbe am vergangenen Montag mit Hertha-Manager Michael Preetz in Düsseldorf. Skibbe trainiert derzeit noch den türkischen Erstligisten Eskisehirspor. Für eine Freigabe sollen die Berliner eine Ablöse zahlen. Präsident Werner Gegenbauer und Manager Preetz waren am Freitagabend für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Zuletzt hatten sich die Gerüchte um einen Abgang von Babbel, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, immer mehr verdichtet. Demnach soll der Aufstiegstrainer den Klub-Verantwortlichen am Dienstag mitgeteilt haben, dass er seinen Vertrag nicht verlängern wolle. Daher nun die Lösung mit Skibbe, der in der Bundesliga schon Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt, wo er im März entlassen wurde, trainierte.

Irgendwie wäre es für diesen Fall genauso schade wie seinerzeit mit Favre. Viele halten es dem Management von Hertha bis heute vor, mit dem damaligen Trainer Favre nicht mehr Geduld gehabt, respektive zu schnell die Reißleine gezogen zu haben. Sicher, die Lage war damals brenzlig nach nur einem Sieg und fünf Niederlagen in Folge. Aber es war eben auch erst der siebte Spieltag der Saison. Favre wurde nicht mehr zugetraut, das Ruder herumzureißen. Und das nur wenige Monate, nachdem sein Team um die Meisterschaft gekickt hatte. „Es ist nichts, was mir leicht gefallen ist. Ich musste eine Entscheidung für Hertha BSC treffen, und das habe ich gemacht“, hatte Preetz am Abend der Entlassung gesagt.

Preetz war damals frisch im Geschäft. Er habe zu früh die Nerven verloren, hielten ihm seine Kritiker vor. Auch Favre kam damals nicht sauber aus der Geschichte. Das ist alles lange her. Preetz würde derzeit lieber an Herthas erstes Spiel in Hoffenheim denken, das in der Saison zuvor mit 1:0 gewonnen wurde. Aktuell haben die Berliner seit fünf Spielen nicht mehr gewonnen. Der Abstand nach unten ist kleiner geworden.

Auf Wunsch des Vereins äußerte sich Babbel zuletzt nur noch zu sportlichen Dingen. In den vergangenen Tagen war dem Verein die Trainerdiskussion außer Kontrolle geraten. Babbel soll seinen Abschied intern bereits bekannt gegeben, aber angeboten haben, bis Saisonende weiterzumachen. Es sieht nicht davon aus, dass Hertha von dem Angebot Gebrauch macht. Wahrscheinlicher erscheint es, dass Skibbe am 1. Januar in Berlin beginnt und einen Vertrag bis 2014 erhält.

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