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Sport: Wegen Haarausfall zum Dopingfall

Fußballstar Romario wird für 120 Tage gesperrt

Rio de Janeiro - Ein wenig absurd klingt es schon. Romario hat zwar eine verbotene Substanz eingenommen, als leistungsfördernd gilt die allerdings nicht. Trotzdem wurde der brasilianische Fußballstar Romario nun in seiner Heimat wegen eines Dopingvergehens für 120 Tage gesperrt. Das oberste Sportgericht des südamerikanischen Landes gab das Urteil in Rio de Janeiro bekannt. Der 41-jährige Stürmer und neue Trainer von Vasco da Gama Rio war bei der Verhandlung nicht anwesend. Romario war am 28. Oktober nach dem Erstligaspiel seines Klubs gegen Palmeiras Sao Paulo positiv getestet worden. Er räumte sofort ein, dass er zur Vermeidung von Haarausfall die Substanz Finasterid eingenommen habe.

Ein Anwalt von Vasco teilte mit, der Verein wolle Einspruch gegen das Urteil einlegen. Zugunsten des Spielers sei hervorzuheben, dass Romario in seiner 24-jährigen Profizeit nie des Dopings überführt worden sei. Das Urteil könnte nun das Karriereende des Weltmeisters von 1994 beschleunigen. „Das ist doch kein Doping. Das hatte überhaupt keinen Einfluss auf meine Leistung. Ich habe das nicht zum ersten Mal benutzt“, sagte Romario. Das Medikament habe er erstmals vor einigen Monaten auf Empfehlung „eines Experten“ eingenommen.

Finasterid hat zwar keinen leistungssteigernden Effekt, steht aber auf der Dopingliste. Als Verschleierungssubstanz behindert Finasterid den Nachweis anderer eingenommener Substanzen wie etwa Anabolika. Im deutschen Profifußball war im November 2005 Nemanja Vucicevic vom Zweitligisten 1860 München wegen des gleichen Vergehens positiv getestet worden. Der jetzige Kölner wurde anschließend für sechs Monate gesperrt. Zudem wurden 1860 in der Saison 2005/06 drei Punkte abgezogen. dpa

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