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© AFP

Weitermachen: Fußball rein!

Wider die Materialschlachten: Warum Fußball olympisch bleiben sollte.

Von Markus Hesselmann

Gegen den olympischen Fußball wurden hier harte Worte gefunden. Doch ich gebe zu: Mich interessiert das. Ich bin gern aufgestanden heute früh, um mir das Finale zwischen Argentinien und Nigeria anzuschauen. Gar nicht so sehr wegen Messi und Riquelme. Eher, weil ich ein Fan des afrikanischen Fußballs bin und Nigeria gern gegen Argentinien hätte gewinnen sehen. Das kam ja dann anders, wie Sie hier im Ticker unseres bewährten, in allen Sportzweifelsfragen maßgeblichen Kollegen Jörg Leopold nachlesen können.

Die Vorhersage des einstigen englischen Nationaltrainers Sir Walter Winterbottom aus den frühen Sechzigerjahren, dass noch im 20. Jahrhundert ein afrikanisches Land Weltmeister würde, hat sich bekanntlich nicht erfüllt. Zumindest aber haben die Nigerianer Olympia schon gewonnen, 1996 gegen Argentinien in Atlanta, mit Akpoborie, Amokachi und Amunike, mit Okocha und Oliseh, mit Nwankwo Kanu. Ein goldener Lohn für die vielen Talente, die Nigeria dem Fußball geschenkt hat.

Afrika liefert Argumente für den Fußball bei Olympia. Denn das schöne Spiel, the beautiful game, ist ein Sport ohne materiellen Aufwand. Wie das Laufen, bei dem die Afrikaner ebenfalls brillieren. Anders als in den sportlichen Materialschlachten vom Radfahren über das Fechten bis hin zum Segeln.

Wann jedenfalls ein Afrikaner oder eine Afrikanerin im Mountainbiking olympisches Gold gewinnt, wie in der vergangenen Nacht die Deutsche Sabine Spitz, das hätte noch nicht einmal Sir Walter vorherzusagen gewagt.

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