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Gut gesprungen und gut gelandet ist Malaika Mihambo bei der Qualifikation in Berlin.

© dpa

Weitspringerin mit Medaillenchancen: Alles ganz locker bei Malaika Mihambo

Für die 24-Jährige ist bei den Europameisterschaften vieles möglich. In der Jahresbestenliste liegt sie auf Platz zwei.

Am Donnerstag postete Malaika Mihambo ein Bild über ihre sozialen Kanäle, das ihr sehr gut stand: Es zeigt sie im Berliner Olympiastadion, wie sie lässig anlehnend an einer Werbebande den Zeige- und den Mittelfinger zum Victory-Zeichen streckt. Es entspricht gut dem Eindruck, den man von der Weitspringerin Mihambo bekommen kann: Bei ihr ist immer alles locker und leicht. Und wer weiß, wenn sie diese Haltung auch am Samstag im Weitsprung-Finale der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften bewahrt, kann die 24-Jährige mal locker eine Medaille gewinnen, vielleicht sogar die goldene.

Beneidenswert sind ja jene Menschen, die auch in der höchsten Anstrengung den entspanntesten Eindruck machen. Malaika Mihambo ist ein schönes Beispiel. Wenn sie in höchstem Tempo die Tartanbahn Richtung Weitsprunggrube hinunterspurtet, wenn sie springt und durch die Luft gleitet – all das macht Mihambo mit derselben sanftmütigen Miene im Gesicht.

Das sanftmütige Antlitz täuscht manchmal darüber hinweg, dass die junge Frau enorme Leistungen vollbringt. In der Jahresbestenliste liegt Mihambo mit 6,99 Meter auf Rang zwei; und am Donnerstag benötigte sie nur einen Versuch, um die Qualifikationsweite von 6,67 um vier Zentimeter zu übertreffen.

Nervenstark und sehr schnell

„Sie ist eine sehr starke Weitspringerin“, sagt Sprung-Bundestrainer Uwe Florczak. „International bringt sie immer ihre Leistung.“ So sprang Mihambo etwa bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro mit 6,95 Metern auf den vierten Platz, und beim diesjährigen Diamond- League-Meeting in Lausanne gewann sie mit 6,90 Metern den Wettbewerb. „Zu den Saisonhöhepunkten bin ich immer am besten“, sagt Mihambo. Eine durchaus vorteilhafte Eigenschaft im Leistungssport. Neben ihrer nervlichen Stärke besticht Mihambo durch ihre enorme Geschwindigkeit. Mit 9,58 Metern pro Sekunde ist sie eine der Schnellsten in der Konkurrenz.

Nun hoffen die Weitspringerinnen nur, dass die Organisatoren die Probleme mit der Weitenmessung in den Griff bekommen. Bei der Männer-Konkurrenz am Mittwoch hatte mitunter die Videomessung gestreikt. Bundestrainer Florczak fordert daher, dass händisch Markierungen gesetzt werden. Athleten und Trainer seien verunsichert nach den Vorfällen in Männer-Konkurrenz, bei welcher der Deutsche Fabian Heinle Silber gewonnen hatte. Die Organisatoren versicherten am Freitag aber im Gespräch mit dem Tagesspiegel, dass derlei Pannen nicht mehr vorkommen würden. Die technischen Probleme seien gelöst, Markierungen nicht nötig.
Malaika Mihambo wird vermutlich so oder so ihr Ding durchziehen. Ganz locker.

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