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Didier Defago

© dpa

Weltcup-Abfahrt: Defago lässt die Schweizer wieder jubeln

Didier Defago ist im alpinen Ski-Weltcup der Mann der Stunde. Beim Abfahrtsklassiker in Kitzbühel setzte sich der Schweizer nach seinem Sieg in Wengen auch auf der Streif durch. Knapp dahinter landeten die Österreicher Michael Walchhofer und Klaus Kröll.

Wengen-Sieger Didier Defago hat in Kitzbühel seinen zweiten Abfahrtstriumph binnen einer Woche gefeiert und mit dem Klassiker-Doppelpack Ski-Legenden wie Jean Claude Killy, Karl Schranz oder Franz Klammer nachgeeifert. Eine gute Woche vor dem WM-Start gewann der Schweizer nach dem Lauberhorn-Rennen auch am Samstag auf der Streif den Höhepunkt der 69. Hahnenkammrennen vor den Österreichern Michael Walchhofer und Klaus Kröll. Im italienischen Cortina d'Ampezzo belegte die Partenkirchenerin Maria Riesch beim Sieg der Schweizerin Dominique Gisin den fünften Platz.

Groß war die Schweizer Freude in Kitzbühel und Cortina, dagegen hält die Sorge um den beim Abfahrtstraining schwer gestürzten Daniel Albrecht weiter an. Die Nacht zum Samstag verbrachte der 25 Jahre alte Kombinations-Weltmeister "sehr stabil" auf der Intensivstation des Krankenhauses in Innsbruck. Wann der mit einem Schädel-Hirn-Trauma und einer Lungenquetschung eingelieferte Albrecht aus dem künstlichen Tiefschlaf zurückgeholt wird, war aber noch unklar.

Defago: "Hier zu siegen, ist immer ein Traum gewesen"

Trotz der schweren Verletzungen des Schweizers ging das Ski-Spektakel in Kitzbühel vor rund 50.000 Zuschauern nahezu ungebremst weiter. Bei einem der Höhepunkte im WM-Vorfeld sahen allerhand Promis, wie Defago den Favoriten erneut ein Abfahrts-Schnippchen schlug und seinen dritten Weltcup-Sieg einfuhr. "Hier zu siegen, ist immer ein Traum gewesen", sagte der 31-Jährige, der um 70.000 Euro Preisgeld reicher ist. Als zwölftem Alpinen, darunter Killy, Klammer und Schranz, gelang ihm der Doppelpack aus Wengen und Kitzbühel in einer Saison. Vor der WM-Generalprobe am kommenden Samstag in Garmisch-Partenkirchen stieg der Schweizer endgültig zu einem Medaillen-Anwärter für Val d'Isère auf.

Den deutschen Fans an der Streif dürfte beim Zielsprung von Keppler ein wenig mulmig gewesen sein, denn der Ebinger geriet an Albrechts Sturzstelle ganz leicht in Rückenlage - letztlich kein Problem. Unzufrieden war der als 28. in die Punkte gefahrene Keppler vielmehr mit einer anderen Schlüsselstelle. "Nach der Hausbergkante habe ich zuviel Tempo rausgenommen", sagte der 25-Jährige. "Ich hatte mir schon etwas mehr erhofft und wollte unter die 20 fahren." Beste Chancen auf den Titel des Hahnenkammsiegers, also den Besten der klassischen Kombination aus Abfahrt und Slalom, haben der Amerikaner Bode Miller und der Österreicher Benjamin Raich. Beim Slalom will am Sonntag auch Felix Neureuther die deutsche Bilanz aufbessern.

Schnellste in Cortina d'Ampezzo: die Schweizerin Gisin

Nach Tagen des Wartens und der Unsicherheit über das Programm wurde in Cortina d'Ampezzo endlich ein Rennen gefahren. Eine Woche nach ihrem Sieg im österreichischen Zauchensee war die 23 Jahre alte Schweizerin Gisin auch in Italien die Schnellste. Sie verwies die Gesamtweltcup-Führende Lindsey Vonn (USA) sowie die Schwedin Anja Pärson, die vor einer Woche noch zeitgleich mit Gisin gesiegt hatte, auf die weiteren auf die weiteren Podestplätze. Riesch heimste als Fünfte zwar ordentlich Weltcup-Punkte ein, der Rückstand auf Vonn vergrößerte sich jedoch auf 46 Zähler.

"Heute war nicht Vollgas, heute war nur Gas", sagte Vonn nach dem Rennen auf der stark verkürzten Tofana-Piste. Ihre Partenkirchener Konkurrentin haderte ein wenig mit ihrer Fahrt beim größtenteils sonnigen Weltcup-Wettbewerb. "Ich bin auf keinen Fall unzufrieden. Aber es fehlt so der letzte Zacken, dass ich wirklich ganz vorne mitmischen kann", sagte die 24-Jährige.

Mit dick bandagiertem linken Knie humpelte die dreifache Weltmeisterin von 2007, Pärson, davon. Eine Diagnose und ob der WM-Start der Titelanwärterin gefährdet ist, gab es zunächst nicht. Über das ganze Gesicht strahlte dagegen die Engelbergerin Gisin. "Es ist einfach super gut gelaufen, hier und vor einer Woche", sagte die Schweizerin.

Christian Kunz, Michael Becker[dpa]

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