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Das war noch nichts. Vanessa Hinz und die deutschen Biathletinnen hat beim Auftakt in Hochfilzen nichts zu lachen.

© dpa

Weltcup-Auftakt: Deutsche Biathletinnen erleben ein Debakel

Nach dem Rücktritt von Laura Dahlmeier wollten die deutschen Biathletinnen zeigen, dass es auch ohne den Superstar geht. Doch es gab ein echtes Debakel.

So schlecht waren die deutschen Biathletinnen noch nie - und das Debakel in Hochfilzen war für den Sportchef vergleichbar mit einer Fußball-Klatsche gegen den kleinen Nachbarn. „Das fühlt sich an wie ein 0:4 gegen Österreich“, sagte Bernd Eisenbichler nach dem Sprint-Wettkampf am Freitag. Als 41. war Verfolgungs-Weltmeisterin Denise Herrmann beim Sieg der Italienerin Dorothea Wierer noch die beste Deutsche. „Es war ein schlechtes Ergebnis von der ganzen Mannschaft. Wir werden analysieren, woran es gelegen hat. Aber wir werden mit Sicherheit nicht Aktionismus betreiben“, sagte Eisenbichler.

Die deutschen Damen leisteten sich insgesamt viel zu viele Schießfehler und klagten über ungewöhnlich schlechtes Material. Vanessa Hinz (Zwei Fehler) musste sich mit Rang 42 begnügen. Noch weiter dahinter belegten Anna Weidel (1), Franziska Hildebrand (1), Franziska Preuß (3) und Karolin Horchler (3) die Plätze 49, 50, 54 und 64. Im Verfolgungs-Wettkampf am Sonntag wird es damit schwer. „Es geht um Schadensbegrenzung“, sagte Herrmann.

"Es hat überhaupt gar nichts zusammengepasst"

Im Sprint leistete sich die 30-Jährige drei Schießfehler und lag 1:28,3 Minuten hinter Wierer. Platz zwei hinter der Gesamtweltcupgewinnerin sicherte sich Ingrid Landmark Tandrevold aus Norweger vor der Russin Swetlana Mironowa. „Es hat überhaupt gar nichts zusammengepasst. Von vorne bis hinten“, rätselte Damen-Bundestrainer Kristian Mehringer. Er forderte nach dem kollektiven Blackout: „Die Mädels müssen in der Staffel eine Antwort geben“. Für das Rennen am Samstag (11.30 Uhr/ARD und Eurosport) wünscht sich das auch Herrmann: „Ich hoffe mal, dass wir ganz schnell den Schalter umlegen können. Die Staffel sehe ich als Chance.“

Ähnlich schlecht war es zuletzt im Januar dieses Jahres in Oberhof gelaufen. Beim Heimspiel in Thüringen war Horchler als 34. im Sprint noch am besten platziert gewesen - in der Staffel liefen die deutschen Damen dann aber auf Platz zwei hinter Russland und schlugen sich bei der WM in Östersund sehr gut.

„Aktionismus“, sagte der neue sportliche Leiter Eisenbichler dann auch, wäre „jetzt alles schlechtzureden. Die Mädels waren fleißig über den Herbst. Jetzt gilt es ruhig zu bleiben, den Kopf oben zu halten. Einfach weitermachen, eine Antwort geben.“ Die Weltmeisterschaft in Antholz steigt erst im Februar 2020.

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