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Sport: Weltcup der Eisschnellläufer: Weltmeisterin als Gejagte

Licht und Schatten gab es für die deutschen Eisschnellläufer in Seoul: Während Monique Garbrecht-Enfeldt den Weltcup-Sieg über 1000 m zwei Mal nur knapp verpasste, muss ihr Vereinskamerad Michael Künzel nach einer Knie-Verletzung passen und die Heimreise antreten. Vor der zweiten Weltcup-Station in Nagano wird er vom Erfurter Bundestrainer Stephan Gneupel begleitet, der in der Nacht auf Sonnabend in Südkorea eine Nierenkolik erlitt.

Licht und Schatten gab es für die deutschen Eisschnellläufer in Seoul: Während Monique Garbrecht-Enfeldt den Weltcup-Sieg über 1000 m zwei Mal nur knapp verpasste, muss ihr Vereinskamerad Michael Künzel nach einer Knie-Verletzung passen und die Heimreise antreten. Vor der zweiten Weltcup-Station in Nagano wird er vom Erfurter Bundestrainer Stephan Gneupel begleitet, der in der Nacht auf Sonnabend in Südkorea eine Nierenkolik erlitt.

Die Weltmeisterin aus Berlin wird in dieser Saison, wie von ihr erwartet, die Gejagte sein. Gestern konnte sie über 1000 m die Vortags-Siegerin Chris Witty (USA) bezwingen, musste sich aber in 1:19,11 Minuten der Japanerin Eriko Sanmiya beugen, die in 1:18,72 als einzige Läuferin unter 1:19 Minuten blieb. "Das Rennen war superspannend, der zweite Platz lässt mich hoffen", war die Hauptstädterin einen Tag vor ihrem 32. Geburtstag auch mit ihren beiden zweiten Rängen, die mit jeweils 1000 Dollar Prämie belohnt wurden, zufrieden. "Sanmiya war auch im Vorjahr zum Auftakt stark und hat dann die Form nicht bis zum Saisonende konservieren können", meinte die dreifache Weltmeisterin Monique Garbrecht.

Über 500 m verpasste die Berlinerin, die im Vorjahr beide Weltcups für sich entschieden hatte, durch einen Stolperer nach 80 Metern den Sprung auf das Treppchen und wurde in 39,24 Sekunden wie am Vortag Vierte. "Da fehlt mir noch eine Winzigkeit zur Form der Vorsaison", bekannte sie. "Ich ärgere mich nicht über die Platzierung, sondern über den Fehler, der mir eine bessere Zeit verbaute. Aber Seoul hat gezeigt: Ich bin vorn dabei und bleibe auf Tuchfühlung", so Garbrecht. Die 500-m-Siege gingen bei nicht optimalen Eis-Bedingungen jeweils an Olympiasiegerin Catriona LeMay-Doan aus Kanada, die in 38,80 und 38,99 die 39-Sekunden-Grenze knackte.

Die Erfurterin Sabine Völker, die am Sonnabend mit Platz drei über 1000 m überzeugt hatte, musste sich am zweiten Tag mit den Rängen sechs (500 m) und sieben (1000 m) zufrieden geben. Dabei fehlte an der Bande ihr Coach Stephan Gneupel, der sich seit der Nacht auf Samstag mit Nierenkoliken herumplagte. "Ich gehe kein Risiko ein und lasse mich jetzt erst mal in der Heimat durchchecken", so der Thüringer Erfolgscoach, der bis zum März auch Eis-Königin Gunda Niemann-Stirnemann betreut hatte.

Auch Deutschlands schnellster Sprinter Michael Künzel muss am Montag unverrichteter Dinge die Heimreise antreten und kann in Nagano nicht starten. Seine Knie-Prellung vom Freitag war am Sonntag noch nicht abgeklungen, so dass die Verantwortlichen gleichfalls kein Risiko mit Blick auf die Saison-Höhepunkte im kommenden Jahr eingehen wollten. Durch den Ausfall des Berliners klaffte zwischen der Weltelite und den beiden verbliebenen Deutschen eine Riesen-Lücke. So war der 20. Platz (36,79) des Erfurters Andreas Behr noch die beste Platzierung. "Bei den Männern muss sich einiges tun, um wenigstens den Anschluss an die Spitze wieder herzustellen", kritisierte Bundestrainer Joachim Franke.

Die Siege gingen am Sonntag an Olympiasieger Hiroyasu Shimizu (Japan/35,59) über 500 m und den Kanadier Mike Ireland (1:11,62) über 1000 m, der damit auch die Führung im Gesamt-Klassement übernahm. Über 500 m behauptet der sechsmalige Weltcupsieger Jeremy Wotherspoon (Kanada) durch seinen Sonnabend-Erfolg (35,89) die Führung. Die 1000 m hatte am Sonnabend der Einheimische Jae-Bong Choi (1:11,64) unter dem Jubel der nur wenigen Zuschauer für sich entschieden.

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