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"Ich habe ein fantastisches Jahr 2014 erlebt!" - Manuel Neuer war nicht enttäuscht darüber, dass es für ihn nicht zum Weltfußballer 2014 gereicht hat.

© rtr

Weltfußballer 2014: Manuel Neuer: "Für mich ist es ein voller Erfolg"

Am deutschen Abend in Zürich geht nur Manuel Neuer leer aus. Verbittern kann den Nationaltorhüter der dritte Platz bei der Wahl des Weltfußballers aber nicht. Bundestrainer Joachim Löw preist den Wert der Teamplayer.

Manuel Neuer fühlte sich ganz und gar nicht als Verlierer am deutschen Abend in Zürich. „Für mich ist es ein voller Erfolg“, verkündete der Weltmeister-Torwart alles andere als zerknirscht, als er am Montagabend die FIFA-Gala nach der verpassten Krönung zum Weltfußballer 2014 verließ. Titelverteidiger Cristiano Ronaldo hatte die Wahl gewonnen, die nun schon seit sieben Jahren von den Fußball-Weltmarken Cristiano Ronaldo und Lionel Messi dominiert wird. Nicht einmal, dass es für ihn knapp hinter Messi sogar nur zum dritten Platz gereicht hatte, konnte Neuer verbittern: „Das ist egal. Es ist ja kein Unbekannter, der Nummer zwei ist“, erklärte er gelassen und betonte: „Ich habe ein fantastisches Jahr 2014 erlebt!“

Die Zeremonie im Kongresshaus, bei der Joachim Löw als Welttrainer, Nadine Keßler vom VfL Wolfsburg als Weltfußballerin und ihr Coach Ralf Kellermann als Welttrainer im Frauenfußball Siege feierten, habe er „ganz entspannt“ verfolgt. „Ich hatte keine Rede vorbereitet“, berichtete Neuer und fügte grinsend hinzu: „Ich hätte gar nicht gewusst, was ich sagen soll, wenn ich da oben bin.“ Cristiano Ronaldo hätte dagegen wohl etwas einstudiert gehabt, mutmaßte Neuer: „Das hat schon gepasst.“ Der 29 Jahre alte Portugiese kostete den dritten Gewinn des Goldenen Balls nach 2008 und 2013 in der Pose des exzentrischen Superstars aus. Mit einem lauten „Uuuuh“-Ruf brachte er seine Freude auf der Bühne zum Ausdruck: „Ich will als Bester in die Geschichte eingehen.“

Manuel Neuer: Gala als gelungene Abwechselung zum Trainingslager

Manuel Neuer gelang es nicht, als erster Torhüter zum Weltfußballer gewählt zu werden. Aber er hat den Fließbandtorschützen und großen Individualisten Ronaldo und Messi trotzdem etwas voraus - er ist Weltmeister. Der 28-Jährige war 2014 in Brasilien ein entscheidender Bestandteil einer perfekt harmonierenden deutschen Mannschaft, wie auch Bundestrainer Löw im Kongresshaus besonders hervorhob: „Bei uns gab es nicht diesen einen einzigen Superstar, der herausgeragt hat wie bei Portugal oder bei Brasilien oder auch bei Argentinien.“ Neuer durfte den kurzen, strapaziösen Abstecher aus dem Trainingscamp des FC Bayern in Katar als gelungene persönliche Abrundung des WM-Jahres verbuchen. Den Blick richtete er noch vor dem rund sechsstündigen Rückflug nach Doha am Dienstagmorgen entschlossen nach vorne. „Wir sind überall in der Spur mit Bayern. Wir versuchen, alle drei Titel zu gewinnen“, kündigte er für 2015 an.

Der Blick ging auch bei Löw in die Zukunft. Der WM-Titel und die zahlreichen Ehrungen seien natürlich eine Motivation. Oben zu bleiben werde allerdings schwieriger, als nach oben zu kommen, mahnte der Bundestrainer. In seiner kurzen Rede hatte er seinen Spielern emotional gedankt: „Ihr seid einfach weltklasse.“ Der Bundestrainer ist wie Neuer und Co. hungrig auf weitere Fußball-Sternstunden. „Die Spanier haben es vorgemacht und drei Titel in Folge gewonnen. Das ist eine große Herausforderung.“

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