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Per Mertesacker (Mitte) hält den WM-Pokal in den Händen.

© Alex Grimm/Bongarts/Getty Images/DFB/dpa

Weltmeister Per Mertesacker im Interview: "Ich wusste nach dem WM-Finale, dass ich aufhöre"

Im großen Tagesspiegel-Interview erklärt Per Mertesacker seinen Rücktritt aus der Fußball-Nationalelf. Außerdem vermisst er das Weihnachtsgefühl in England und Wanderungen durch den Harz.

Fußball-Weltmeister Per Mertesacker vermisst in England die Besinnlichkeit der Weihnachtstage. „Das ist die Zeit, die mir am meisten fehlt“, sagt der Profi des FC Arsenal im Interview mit dem Tagesspiegel. Mertesacker, der in diesem Jahr sein viertes Weihnachten in London erlebt, spielt mit seinem Klub am zweiten Weihnachtstag in der Premier League gegen Queens Park Rangers. „Wir versuchen, auch hier unsere Traditionen zu pflegen“, sagt er. „Aber ich bin halt immer etwas außen vor.“

Mertesacker fehlen Weihnachten die Wanderungen durch den Harz, wo seine Eltern her stammen, und die Treffen mit seinen Freunden. „Das geht mir schon ab“, sagt er. „Ich möchte auch kaum telefonieren in dieser Zeit und mir anhören, was ich alles verpasse. Ich weiß, dass es gut ist. Das muss ich nicht auch noch aufs Brot geschmiert bekommen.“

Gerade in diesem Jahr findet es Mertesacker absolut nötig, alles, was 2014 passiert ist, noch einmal Revue passieren zu lassen. „Ich hoffe, ich finde wenigstens ein bisschen Ruhe, um das Ganze mit meiner Familie noch einmal zurückzuspulen.“ In diesem Jahr ist der Verteidiger mit der Nationalmannschaft in Brasilien Weltmeister geworden; anschließend hat er nach zehn Jahren und 104 Länderspielen seinen Rücktritt aus dem Nationalteam erklärt. „Es war eine hervorragende Zeit, und ich möchte nichts überstrapazieren“, sagt er. „Ich möchte nicht, dass irgendwann die Diskussion aufkommt: Was will der eigentlich noch in der Nationalmannschaft?“, sagte er dem Tagesspiegel.

Dass er seine Länderspielkarriere beenden würde, war Mertesacker nach eigener Aussage schon direkt nach dem Finale in der Kabine des Maracana-Stadions klar. „Da wusste ich: Okay, das war’s“, sagt er. „Natürlich kommt im Nachhinein immer wieder ein bisschen Wehmut auf, aber ich habe den Schritt zu keiner Zeit bereut. Ich habe immer ein Lächeln, wenn ich an die zehn Jahre zurückdenke, ich bekomme immer eine Gänsehaut – und das will ich einfach für mich in Ehren halten.“ Bundestrainer Joachim Löw habe seine Entscheidung gleich respektiert. „Er hat nie versucht, mich umzustimmen. Damit war das Kapitel geschlossen.“ (tsp)

Das ganze Interview lesen Sie am Mittwoch im gedruckten Tagesspiegel.

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