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So sehen Sieger aus: Aberu Kebede und Geoffrey Mutai.

© AFP

Update

Weltrekord knapp verpasst: 459.000 Euro für Marathon-Sieger Mutai

Aberu Kebede hat den Marathon der Frauen gewonnen, und auch der Sieger der Herren, Geoffrey Mutai, hat allen Grund zur Freude. Zwar bricht er nicht den Weltrekord. Aber finanziell hat sich das Rennen gelohnt.

Der Kenianer Geoffrey Mutai gewinnt den 39. Berlin-Marathon der Männer in einer Weltjahresbestzeit von 2 Stunden, 4 Minuten und 15 Sekunden. Das ist die sechstschnellste jemals gelaufene Zeit und Weltjahresbestleistung über diese Distanz. Nur eine Sekunde später kam sein Teamkollege und Freund Denis Kimetto ins Ziel. Kimetto ist damit die schnellste Zeit in Berlin gelaufen, mit der es nicht für einen Sieg reichte. Beim Finish am Brandenburger Tor sah man beiden Läufern die Anstrengungen an, ein wirklicher Zielsprint fand nicht mehr statt. Dritter wurde mit Georffrey Kipsang (2.06:12) ebenfalls ein Kenianer. Als bester Deutscher kam Jan Fitschen als 13. ins Ziel. Der Läufer aus Wattenscheid erreichte das Ziel auf der Straße des 17. Juni mit neuer deutschen Jahresbestleistung (2:13:10). Er ist damit bester Europäer. „Ich dachte, dass ich den Weltrekord schaffen kann, aber meine Beine schmerzten “, sagte Mutai nach dem Rennen. Dennoch sei er sehr glücklich mit seiner Zeit: „Jetzt werde ich feiern.“

Dafür hat Mutai auch in finanzieller Hinsicht allen Grund: Mit seinem Sieg nämlich hat er auf einen Schlag 459 000 Euro verdient. Für den Erfolg in Berlin selbst gibt es ein Preisgeld von 40 000 Euro, dazu einen Bonus von 30.000 Euro, weil Mutai unter 2:04:30 Stunden blieb. Doch große Kasse macht der 30-Jährige nun, weil er vorzeitig die internationale Serie World Marathon Majors (WMM) der Jahre 2011/2012 gewonnen hat. Dies bringt Mutai, der den Weltrekord seines Landsmanns Patrick Makau in 2:04:15 Stunden um 37 Sekunden verfehlte, 500 000 Dollar (rund 389 000 Euro) ein.

Mutai hatte im Vorjahr schon in Boston und New York triumphiert. Als Sieger des 39. Berlin-Marathons hat er nun 75 Punkte gesammelt und ist in der Gesamtwertung nicht mehr einzuholen. Mit den Herbst-Marathons in Chicago (8. Oktober) und New York (4. November) wird die laufende Premium-Serie abgeschlossen. Die Prämie in Höhe von einer Million Dollar müssen sich der beste Marathonläufer und die beste Frau der Gesamtwertung teilen.

Wie Zuschauer den Lauf erleben. Eine Bilderstrecke:

Bei den Frauen gewann am heutigen Sonntag in Berlin Aberu Kebede aus Äthiopien in einer Zeit von 2:20:29. Es ist bereits ihr zweiter Sieg in Berlin nach dem Triumph im Jahr 2010. Als zweite kam knapp eine Minute später Tirfi Tsegaye (Äthiopien) vor der Ukrainerin Olena Shurhno ins Ziel. Beste Deutsche wurde Anna Hahner mit einer Zeit von 2 Stunden, 30 Minuten und 36 Sekunden.

Über 40 000 Lauf- und Rollbegeisterte machten sich auf die 42,195 Kilometer. Auch die Handbiker waren wieder am Start. Am Streckenrand standen einmal mehr über eine Millionen Menschen und feuerten die Athleten an. Und das Berliner Wetter spielte mit, es war sonnig bei Höchsttemperaturen unter 20 Grad.

Der Berlin-Marathon: Bilder eines sportlichen Wochenendes:

Das Rennen war pünktlich um neun Uhr gestartet worden. Mutai und Kimetto setzten sich bei den Männern ebenso gleich an die Spitze des Feldes wie bei den Frauen Kebede.

Nach gut anderthalb Stunden setzten sich die beiden Ausnahmeläufer dann aus einem kenianischen Quartett mit Kipsang und Jonathan Maiyo ab.

Bei Kilometer 35 sah es zwischenzeitlich nach Weltrekord aus. Zwar war Patrick Makau im vergangenen Jahr noch gut zehn Sekunden schneller gewesen an diesem Messpunkt, doch brach er auf den letzten Kilometern etwas ein. Gleiches passierte nun allerdings auch dem kenianischen Duo an der Spitze des Feldes.

Mutai lief im vergangenen Jahr in Boston Weltrekordzeit, doch erfüllt die Strecke an der Ostküste der USA nicht die offiziellen Standards. 2010 wurde er in Berlin Zweiter.

Kimetto ist 28 Jahre alt und siegte über die 25 Kilometer-Strecke in Berlin, hier wurde er bei seinem Marathon-Debüt nun zweiter in einer Weltklassezeit – ein neuer Rekord für einen Debütanten.

Das Rennen in Berlin ist das letzte große Rennen über die Marathon-Distanz in diesem Jahr. Die gut 42 Kilometer gelten als eine der schnellsten Rennstrecken der Welt. Drei der fünf schnellsten Zeiten, die jemals über diese Distanz gelaufen wurden, sind in Berlin aufgestellt worden. Im letzten Jahr siegte der Kenianer Patrick Makau in Weltrekordzeit. Er ist in diesem Rennen ebenso wenig an den Start gegangen, wie die Weltrekordhalterin bei den Frauen, die Britin Paula Radcliffe. (mit dpa)

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