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Ins Tor gemogelt. Der Torwart half bei Barry Tallacksons 1:0 für die Eisbären. Foto: Engler

© Fotoagentur-Engler

Sport: Wenig Platz, viel Niveau

Die Eisbären siegen auf enger Eishockey-Spielfläche in einem guten Spiel 3:2 gegen die Adler Mannheim

Berlin - Dass der Kampf um die deutsche Eishockeymeisterschaft wohl über die Eisbären Berlin und die Adler Mannheim geht, hat sich an den ersten Spieltagen der noch jungen Saison angedeutet. Die Berliner sind zwar schwach gestartet, konnten aber zuletzt aufholen und die Mannheimer hatten vor ihrem Auftritt am Sonntag in Berlin sieben Mal in Folge gesiegt. Diese Serie endete allerdings bei den Eisbären und im Penaltyschießen. Die Berliner gewannen eine Partie auf sehr gutem Niveau gegen den Tabellenführer 3:2 (1:1, 1:1, 0:0/1:0).

Es war schon von den Gegebenheiten her das etwas andere Spiel in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Weil am Vortag die Buffalo Sabres und Los Angeles Kings aus National Hockey-League (NHL) in der Berliner Arena gespielt hatten, wurde auch am Sonntag auf einer kleineren Eisfläche mit NHL-Abmessungen gespielt. Das Feld war nur 60 statt 61 Meter lang und 26 Meter statt 30 Meter breit. Weniger Platz für Eishockey, mehr Platz für die Zuschauer. Es passten gestern 14.300 Menschen in die Halle, 100 mehr als sonst - womit die Eisbären einen neuen Besucherrekord für ein Heimspiel haben.

Die Spieler der Eisbären würde die kleine Eisfläche nicht irritieren, hatte ihr Trainer Don Jackson geglaubt. „Eishockey-Experten sagen meist, man müsse auf dem kleinen Eis viel aggressiver spielen“, sagte Jackson. „Ich denke, wir spielen sowieso schon aggressiv genug. Meine Spieler sollen sich einfach nur darauf konzentrieren, so zu spielen wie immer.“ Sie spielten dann auch so wie immer, die Eisbären. In den ersten Minuten hatten sie aber offensichtlich noch Abstimmungsprobleme. Auch wirkte das Stellungsspiel beim Powerplay zum Teil nicht stimmig. Trotzdem gingen die Berliner in Überzahl früh in Führung. Barry Tallackson mogelte den Puck ins Mannheimer Tor nachdem Torwart Fredrik Brathwaite die Scheibe nach einem Schuss von Darin Olver nicht hatte festhalten können.

Die Mannheimer hielten mit schnellen Kontern dagegen und kamen auch nach einem flott vorgetragenem Angriff durch Marcus Kink zum Ausgleich. Wieder in Überzahl brachte Nick Angell die Eisbären abermals in Führung – mit einem gewaltigen Schuss von der blauen Linie, der selbst zu heftig für den Schläger des Amerikaners war. Das gute Stück zerbrach.

Der Mannheimer Wille war allerdings durch das Tor nicht gebrochen, Adam Mitchell traf zum 2:2. In der Defensive wirkten die Berliner etwas anfällig, sie mussten auf ihren besten Verteidiger verzichten. Frank Hördler fehlte wegen einer Schulterverletzung. Für ihn kam der 19 Jahre alte Thomas Supis zu seinem DEL-Debüt, das dann sehr unerfreulich für Supis endete: Im letzten Drittel bekam er eine Spieldauerdisziplinarstrafe, zu Unrecht. André Rankel hatte einen Kopfcheck gegen Matthias Plachta verübt, Schiedsrichter Marcus Brill war nicht ganz im Bilde. Auch meckerten die Eisbären nicht - wohl, weil Rankel mit seiner Erfahrung und seinem Können der wertvollere Spieler für den Meister ist und weiterspielen durfte. Thomas Supis sagte allerdings nach dem Spiel: „Ich fühle mich nicht als Bauernopfer, es war trotzdem für mich ein gutes Debüt in der DEL.“

Im fünfminütigem Powerplay nach der Strafe gegen Supis gelang den Mannheimern aber zu wenig, schließlich ging es in die Verlängerung. In ihr vergab Mitchell eine Riesenchance für Mannheim, so dass die Entscheidung ins Penaltyschießen verschoben wurde. Da erzielte dann Tyson Mulock den Siegtreffer für die Eisbären, die so mit viel Glück zu zwei Punkten kamen und bei einem Spiel weniger als die Adler den Abstand auf Tabellenführer Mannheim auf sechs Punkte verkürzen konnten.

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