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Sport: Weniger Gewalt vor und nach den Fußballspielen, aber mehr Straftaten innerhalb des Stadions

Ein deutlicher Rückgang der Straftaten vor und nach Fußballspielen und ein leichter Anstieg der Delikte innerhalb des Stadions - so bilanziert die für das Olympiastadion zuständige Polizeidirektion II die Sicherheitsentwicklung in der vergangenen Bundesliga-Saison. Die Verbesserung außerhalb der Sportarena sei auf die Präsenz von uniformierten Polizisten an Bahnhöfen, an Treffpunkten und vor Kneipen gewaltbereiter Fußballanhänger zurückzuführen, sagte gestern Polizeidirektor Klaus Keese.

Ein deutlicher Rückgang der Straftaten vor und nach Fußballspielen und ein leichter Anstieg der Delikte innerhalb des Stadions - so bilanziert die für das Olympiastadion zuständige Polizeidirektion II die Sicherheitsentwicklung in der vergangenen Bundesliga-Saison. Die Verbesserung außerhalb der Sportarena sei auf die Präsenz von uniformierten Polizisten an Bahnhöfen, an Treffpunkten und vor Kneipen gewaltbereiter Fußballanhänger zurückzuführen, sagte gestern Polizeidirektor Klaus Keese. Innerhalb des Stadions sei die Zahl der Straftaten in der Rückrunde von 174 auf 202 gestiegen. Meist handelt es sich um Körperverletzungen, Beleidigungen, Sachbeschädigungen und Hausfriedensbruch. Zudem wurde ein größerer Anteil von Straftaten unter Alkoholeinfluss begangen als ein Jahr zuvor.

Mit Sorge verfolgt die Polizei das Tun besonders gewaltbereiter und gut organisierter Hooligans, die sich zum Teil speziell zu Schlägereien verabreden. Eine solche Massenschlägerei in Mitte mit Hooligans aus Berlin, Bremen und München zum Pokalendspiel im vergangenen Juni konnten die Beamten auflösen. Dabei wurden 148 Personen festgenommen. Nach Angaben von Kriminalhauptkommissarin Iris Tappendorf von der AG Hooligan ist diese Art von Fußballanhängern am Spiel selbst nicht mehr interessiert. Sie seien älter als die in den Stadien anzutreffenden Sorgenkinder der Polizei und verübten Straftaten auch ohne vorherigen Alkoholkonsum.

Bedenklich sei auch die zunehmende Zahl von Gewalttaten am Rande von Regionalligaspielen, sagte Tappendorf. Sie gehe davon aus, dass gewaltbereite Fans wegen verstärkter Sicherheitsmaßnahmen in den oberen Ligen in diese Spielklasse abgewandert seien. Zudem zeichne sich ab, dass Straftäter immer weniger vor Attacken gegen die Polizei zurückschreckten, hieß es. Als Erfolg bewertete die Polizei die Zusammenarbeit mit dem Verein Hertha BSC. Dieser beschäftigt vier Fanbeauftragte. Die Fanclubs müssen sich inzwischen einem Zulassungsverfahren unterziehen, wobei ein schriftlicher Verzicht auf Gewalttätigkeiten und politische Neutralität verlangt werden, sagte Hertha-Geschäftsführer Ingo Schiller. Der Verein hat im vergangenen Jahr etwa 30 Stadienverbote gegen Randalierer ausgesprochen.

tob

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