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Sport: Wenn Stürmer rasen

Es war doch so ein schöner Ostersonntag, Herr Wachtmeister, da kann das schon einmal passieren. Die laue Nacht, der Frühling, die Gefühle, Sie wissen schon.

Es war doch so ein schöner Ostersonntag, Herr Wachtmeister, da kann das schon einmal passieren. Die laue Nacht, der Frühling, die Gefühle, Sie wissen schon. Da tippt man für einen Augenblick zu fest auf das Gaspedal, schon rauscht man zu schnell über die Straße. Na gut, Unter den Linden ist nicht irgendeine Straße, aber man ist ja auch nicht irgendein Autofahrer. Gestatten Alex Alves, Fußballspieler bei Hertha BSC. Ach ja, das mit dem Führerschein, das geht schon in Ordnung. Mein Antrag, den brasilianischen Führerschein in eine EU-gültige Fahrerlaubnis umschreiben zu lassen, ist einfach noch nicht entschieden worden. Ist eigentlich aber auch egal, also Herr Wachtmeister, was kostet das?

Neben einer Strafanzeige durch die Polizei bekommt der Wiederholungstäter Alex Alves von Hertha BSC eine Geldstrafe im fünfstelligen Bereich. Das hat Dieter Hoeneß gestern bekannt gegeben. Der Manager ist allerdings in Sachen Straßenverkehr auch nicht das optimale Vorbild. Hoeneß muss gegenwärtig ohne Führerschein auskommen, weil er in der Verkehrssünderkartei in Flensburg zu viele Punkte ansammelte. Doch nicht nur in Berlin gehen prominente Fußballer und schnelles Fahren eine Symbiose ein. Hannovers Jan Simak muss 15 000 Euro wegen einer Trunkenheitsfahrt ohne gültigen Führerschein zahlen, Münchens Thomas Häßler musste seinen Führerschein abgeben, weil er 41 km/h zu schnell gefahren war, und Schalkes Manager Rudi Assauer musste wegen Fahrerflucht 40 000 Mark Strafe zahlen. Irgendwie scheinen schnelles Fahren und Fußball ein Verhältnis miteinander zu haben. Das zeigt auch das Beispiel des Formel-1-Weltmeisters Michael Schumacher, dem als Fußballer Zweitliga-Niveau bescheinigt wird.

Warum haben so viele Fußballprofis Schwierigkeiten, sich an die Verkehrsregeln zu halten? Vielleicht, weil sie ihr Verhalten vom Fußballplatz auf die Straße übertragen. Hier wie dort wird gedrängelt, geschubst, gefoult. Und einen Gesetzeshüter gibt es auch jeweils. Ach, und übrigens Herr Wachtmeister, nie und nimmer war das Rot.

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