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Sport: Wenn zwei sich nicht streiten

Benedikt Voigt über Wimbledon und die Dominanz der Williams-Schwestern Es droht ruhig zu werden heute auf dem Centre Court von Wimbledon. Zwar steht das Finale der Frauen auf dem Programm, zu Zeiten von Steffi Graf oder Martina Navratilova der einsame Turnierhöhepunkt.

Benedikt Voigt über Wimbledon und die Dominanz der Williams-Schwestern

Es droht ruhig zu werden heute auf dem Centre Court von Wimbledon. Zwar steht das Finale der Frauen auf dem Programm, zu Zeiten von Steffi Graf oder Martina Navratilova der einsame Turnierhöhepunkt. Doch wirklich spannend dürfte das heutige Match nur für die Experten sein. Der Nach der Siegerin kann nämlich schon vor dem ersten Aufschlag in den Teller eingraviert werden: Williams. Ob Venus oder ihre Schwester Serena die bessere ist, interessiert nur wenige.

So war das jedenfalls schon vor vier Wochen beim Endspiel der French Open, als eine seltsame Atmosphäre auf dem Centre Court herrschte. „Normalerweise haben die Leute einen Favoriten, aber bei uns wissen sie nicht, zu wem sie halten sollen“, stellte Venus Williams fest. „Für die Leute sind wir gleich." Das Frauentennis hat durch die Dominanz der Williams-Schwestern ein Problem. Es gibt keine Rivalität zwischen den beiden besten Spielerinnen der Welt. Warum auch, sie sind Schwestern. Venus Williams sagt: „Wenn ich gegen meine Schwester spiele, ist der einzige Unterschied zu anderen Spielen, dass ich zwar gewinnen möchte – aber ich möchte auch, dass sie gewinnt.“ Dementsprechend freundlich verlaufen die Begegnungen der beiden. Man will sich nicht wehtun. Schon jetzt lässt Richard Williams seine Töchter nur noch bei den wichtigsten Turnieren gemeinsam antreten. Immer wieder wird der Familienpatron sogar verdächtigt, seine Töchter anzuweisen, wer das nächste Duell zu gewinnen habe.

Aber man muss den Williams-Schwestern zugute halten, dass sie dem Frauentennis eine neue Richtung geben. Das Spiel ähnelt nun mehr dem der Männer, so kraftvoll prügeln die beiden die Filzbälle über das Netz. Nun liegt es an anderen Spielerinnen nachzuziehen. „Der Einzug ins Finale ist gut für die beiden, aber ich denke, die Zuschauer wollen lieber zwei unterschiedliche Spielerinnen im Finale sehen.“ Das hat die Belgierin Justin Henin gesagt. Gerade sie hätte das langweilige Finale durch einen Sieg im Halbfinale verhindern können.

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