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Sport: Wer hat Kevan Gospers Familienausflüge bezahlt?

IOC-Vizepräsident Kevan Gosper (Australien) ist als bislang ranghöchstes Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees vom Bestechungsskandal um die Winterspiele 2002 erfasst worden. Für zwei "Familienausflüge" Gospers 1993 und 1995 nach Salt Lake City soll das Bewerbungskomitee 32 000 Dollar bezahlt haben.

IOC-Vizepräsident Kevan Gosper (Australien) ist als bislang ranghöchstes Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees vom Bestechungsskandal um die Winterspiele 2002 erfasst worden. Für zwei "Familienausflüge" Gospers 1993 und 1995 nach Salt Lake City soll das Bewerbungskomitee 32 000 Dollar bezahlt haben. Australische Zeitungen veröffentlichten am Dienstag die entsprechenden Abrechnungen. Gosper wies die Anschuldigungen zurück. Er gilt als möglicher Nachfolger von Juan Antonio Samaranch, der Mitte Juni 2001 als IOC-Chef abtritt.

Samaranch war einen Tag zuvor zur Anhörung beim FBI und im US-Justizministerium in Washington erschienen, die beide die Affären um Salt Lake City untersuchen. "Das IOC hat damit erneut seinen Willen zur Kooperation und Aufklärung demonstriert", sagte Sprecher Franklin Servan-Schreiber. Mitte Dezember hatte Samaranch bereits vor einem Kongress-Ausschuss ausgesagt.

Die Ethik-Kommission des IOC wird den Fall auf ihrer nächsten Sitzung am 6. März untersuchen, wie IOC-Sprecher Franklin Servan-Schreiber bekannt gab. IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch sei von den Vorwürfen sofort unterrichtet worden. "Wir sind nur etwas überrascht, dass bei allen bisherigen Untersuchungen durch das IOC und in den USA nie davon die Rede war."

Pikanterweise gehört Gosper selbst der Ethik-Kommission an, die im Zuge der IOC-Reformen gegründet wurde. Der 67-Jährige spricht von unwahren Beschuldigungen. Die Reisen mit seiner Frau Judy und beiden Kindern seien zwar auf Einladung von Tom Welch erfolgt, des damaligen Chefs des Bewerbungskomitees, aber: "Sie wurden von meiner Frau bezahlt." Es müsse sich demnach um falsche Abrechnungen von Salt Lake City handeln. Allerdings weigerte sich Gosper bisher, die entsprechenden Belege der Presse zu präsentieren, aus denen die private Bezahlung hervorgehen soll.

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