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Sport: Wettkampfstart im Training Wie beim Eiskunstlaufen

die Sieger ermittelt werden

Wenn es um Sieg oder Niederlage geht, spielt beim Eiskunstlauf die Tagesform eine eher untergeordnete Rolle. Denn für die Athleten beginnt der Wettkampf schon im Training, Schon bei den letzten Tests zu einer Meisterschaft werden die Sportler am Wettkampfort von den Juroren begutachtet. Die entwickeln sich dort schon eine Meinung über die Athleten. „Man bildet im Kopf gewisse Reihenfolgen“, sagt Volker Waldeck, langjähriger internationaler Preisrichter aus Dortmund. „Wenn einer besonders gut springt, reiht man ihn gedanklich ins vordere Drittel ein.“ Jeweils sechs Athleten bilden beim Wettkampf eine Gruppe, abgestuft nach ihrer Leistung in der Qualifikation. Aber nur Athleten, die in der Kür der ersten Gruppe starten, haben Medaillenchancen. Gewertet wird mit einer A und einer B-Note. Die A-Note bestimmt den technischen Wert eines Programms. Je besser die Sprünge, desto höher die Note. Mit der B-Note wird die Ausstrahlung, die Musikauswahl, kurz: der künstlerische Eindruck gewertet. Die Höchstnote ist 6,0.

Beim Kurzprogramm werden die besten 24 Athleten der Qualifikation in sechs Gruppen eingeteilt. Die schlechtesten Läufer starten zuerst. Der jeweils erste Läufer wird offen benotet. Das heißt, A- und B-Note aller Preisrichter werden offen gelegt und ein Durchschnittswert ermittelt, der als Maßstab für die weiteren Läufer gilt. Der Preisrichter kann den nächsten Läufer schlechter oder besser als den ersten bewerten. Diese Bewertungen werden nicht mehr öffentlich gemacht. Die Note beim Kurzprogramm wird mit einem Faktor multipliziert. Die daraus resultierende Note wird bei der Kür wiederum mit einem höheren Faktor multipliziert. Die Einzelsummen werden addiert. Daraus ergibt sich der jeweilige Platz eines Athleten. Jeder Preisrichter setzt einen Läufer auf einen bestimmten Rang. Somit kann nur dann ein Athlet etwa den Sieg holen, wenn er von der Mehrheit der Preisrichter auf Platz eins gesetzt wird. Genau in diesem Punkt besteht auch die Möglichkeit zur Manipulation. Wenn Preisrichter sich absprechen, wird ein bestimmter Athlet, unabhängig von seiner tatsächlichen Leistung, platziert. Und siegt – oder landet im Feld. Tsp

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