zum Hauptinhalt
Uefa-Cup

© ddp

Wettskandal: Uefa verlangt "Sportpolizei"

In der Route de Genève 46, im Schweizerischen Nyon, herrscht gegenwärtig hektisches Treiben. Hier sitzt die Europäische Fußballunion Uefa, die seit dem Wochenende einen neuen "Wettskandal" hat. Jetzt soll eine "Sportpolizei" diesen Machenschaften an den Kragen gehen.

15 Spiele auf europäischer Ebene, darunter Qualifikationsspiele zur Champions League und Uefa-Cup, Spiele im UI-Cup und sogar ein EM-Qualifikationsspiel, stehen unter dem Verdacht der Manipulation. Uefa-Präsident Michel Platini, der durch diese Vorkommnisse die "Integrität der Uefa" gefährdet sieht, versicherte eine schnelle und lückenlose Aufklärung.

Platinis erste Bewährungsprobe

Für Platini ist die Affäre auch ganz klar seine erste große Bewährungsprobe. "Wir alle in der Uefa sind gewillt diesen Skandal richtig aufzudecken. Monsieur Platini hat ja schon betont, dass keine Mittel und Wege gescheut werden, um für einen sauberen Fußball zu sorgen. Die Überlegung einer Europäischen Sportpolizei ist gegenwärtig sehr präsent", erklärte Vizepräsident Senes Erzik gegenüber Tagesspiegel.de.

Konkret verlangt der 65 Jahre alte türkische Verbandsfunktionär eine Zusammenarbeit mit der Europäischen Polizeibehörde Europol: "Es ist unerlässlich, dass das Thema ‚Wettmanipulationen im Profisport’ auf die OCTA (jährliche Liste, die die Priorität bei der internationalen Verbrechensbekämpfung festlegt, Anm. der Red.) kommt. Diese kriminellen Machenschaften sollten nicht länger als Randnotizen behandelt werden. Nächstes Jahr werden wir in Brüssel zudem die Konferenz ‚Korruption und Geldwäsche im Sport’ veranstalten."

Keine Gefahr für EM

Eine Gefahr für die EM 2008 sieht Erzik nicht, da "sich diese Kriminellen lieber auf Klubvereine aus Ost- und Südosteuropa konzentrieren, in der Hoffnung relativ unbeobachtet agieren zu können." Nach aktuellem Stand sollen die Klubs der gegenwärtig untersuchten Spiele aus den Ländern Bulgarien, Georgien, Serbien, Kroatien und dem Baltikum stammen. Ob der übereifrig los getretene Aktionismus von Platini & Co. erfolgreich ist, bleibt fraglich, denn es wäre nicht die erste Anti-Korruptionsaktion in der Geschichte des Europäischen Fußballs.

Hakan Uzun

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false