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Sport: Wettskandal: Versuchte Anwerbung

Berlin - Mehrere Namen von Regionalliga-Spielern hatte Ante S. der Staatsanwaltschaft genannt.

Berlin - Mehrere Namen von Regionalliga-Spielern hatte Ante S. der Staatsanwaltschaft genannt. Diese Fußballer, sagte der mutmaßliche Drahtzieher des Wettskandals, seien in die Affäre verwickelt. Zu der Gruppe, die Ante S. erwähnte, gehören Ronny Thielemann und Ronny Kujat von Sachsen Leipzig sowie Torsten Bittermann von Dynamo Dresden. Zudem seien die damaligen Regionalliga-Partien Sachsen Leipzig – Dynamo Dresden und Holstein Kiel – Chemnitzer FC verschoben worden. Kujat, jetzt Kapitän von Sachsen Leipzig, bestätigte dem Tagesspiegel, dass er „mal angesprochen“ worden sei. Ein Mann sei vor rund 18 Monaten auf ihn zu gekommen und habe ihn gefragt, ob „man ein Spiel manipulieren könnte“. Er habe aber „sofort abgeblockt“, sagt der Stürmer. „Ob das Ante S. war, weiß ich nicht. Ich kann mich an das Aussehen des Mannes nicht erinnern. Ich habe das auch nicht gemeldet, weil ich mit so etwas nichts zu tun haben möchte.“ Er habe nie Spiele manipuliert.

Zeitlich könnte dieses Treffen mit der Partie Sachsen Leipzig – Chemnitzer FC am 29. November 2003 korrespondieren. Dieses Spiel hatte Skandalschiedsrichter Robert Hoyzer gepfiffen. Er hatte vor der Staatsanwaltschaft ausgesagt, dass man ihm über seinen Vater Geld geboten habe, damit er das Spiel verschiebe. Er habe aber abgelehnt.

Ronny Thielemann bestritt im Gespräch mit dem Tagesspiegel, dass er in den Skandal verwickelt sei. „Ich bin mir keiner Schuld bewusst. Ich habe noch nie ein Spiel manipuliert, und ich bin auch noch nie gefragt worden, ob ich manipulieren könne.“ In der Partie gegen Dynamo Dresden hatte Ronny Thielemann einen Elfmeter verschuldet, der zum 1:0 für Dynamo Dresden geführt hatte. Kujat hatte zuvor in diesem Spiel einen Elfmeter an den Pfosten geschossen. Dresden gewann 3:1.

Torsten Bittermann war schon von Hoyzer beschuldigt worden, in den Skandal verwickelt zu sein. Der Abwehrspieler hatte daraufhin gegenüber Dynamo Dresden in einer eidesstattliche Erklärung alle Vorwürfe zurückgewiesen. Gestern war Bittermann zu keiner Stellungnahme bereit. Der Routinier hat am Sonntag seine Karriere bei Dresden beendet.

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