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Sport: Wie ein Sieg

Florian Eckert fährt bei der Ski-WM auf Rang sechs

Berlin - Als die ersten zehn Fahrer im Ziel waren, wechselte Andreas Ertl schnell seinen Sieger-Tipp. „Mein Favorit heißt Florian Eckert“, sagte der deutsche Skirennläufer und klopfte seinem Teamkollegen anerkennend auf die Schulter. Dieser hatte sich im Super-G bei der alpinen Ski-WM in Bormio mit der Startnummer neun überraschend an die Spitze gesetzt – allerdings standen noch alle Favoriten im Starthäuschen. 20 Minuten später fand sich Eckert auf Rang sechs wieder und erhielt trotzdem großes Lob vom Cheftrainer Werner Margreiter. „Es ist einfach unglaublich, was für ein Wettkampftyp er ist, diese Steigerung hätte ich von ihm nicht erwartet.“

Weltmeister 2005 im Super-G darf sich fortan der US-Amerikaner Bode Miller nennen, der die Österreicher Michael Walchhofer und Benjamin Raich auf die Plätze zwei und drei verwies. Noch ein Österreicher, Hermann Maier, landete auf dem vierten Rang. Diese Reihenfolge war nicht unbedingt überraschend, zumal Bode Miller in dieser Saison bislang dominierte. Dass jedoch Florian Eckert nur um 46 Hundertstel an der Bronzemedaille vorbeischrammt, hatte niemand erwartet. Seit dem vergangenen Weltcup-Wochenende leidet er an einer Grippe, sein Start in Bormio war lange fraglich. „Vor dem Hintergrund ist das wie ein Sieg für mich“, sagte Eckert.

Beim Super-G am Montag in Kitzbühel war er grippegeschwächt lediglich auf Rang 32 gefahren und hatte seitdem nicht mehr trainiert. „Es stand manchmal auf der Kippe, dass es überhaupt geht, aber bei einer WM beißt man auf die Zähne“, sagte Eckert. Die Fortsetzung seiner Karriere stand nach einem Trümmerbruch im Schienbeinkopf 2001 ohnehin lange auf der Kippe. Zwei Jahre lang hatte er pausieren müssen. An seinen dritten Platz bei der WM 2001 in der Abfahrt konnte er nicht mehr anknüpfen. Bis gestern. „Das war mein erfolgreichstes Rennen seit meiner Verletzung“, sagte Eckert. Bei Weltmeisterschaften scheint der 25-Jährige immer zu besonderer Form aufzulaufen.

Bei Temperaturen von minus zehn Grad zeigtet Bode Miller einmal mehr den Österreichern ihre Grenzen auf. Das WM-Duell zwischen dem Amerikaner und der erfolgreichsten Skination vergangener Jahre steht nun 1:0. Besonders der vierte Platz von Hermann Maier überrascht, hatte er doch bislang bei Großereignissen wie Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen immer eine Medaille im Super-G gewonnen. Diesmal aber ging er leer aus. „Für mich war das hier ein besseres Riesenslalom-Training“, sagte Maier enttäuscht.

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