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Sport: WIE GEHT’S EIGENTLICH …? …GERHARD POSCHNER? (41)

Interview: Johannes Ehrmann Herr Poschner, wo erwischen wir Sie gerade? Auf der Autobahn zwischen Frankfurt und Stuttgart.

Interview: Johannes Ehrmann

Herr Poschner, wo erwischen wir Sie gerade?

Auf der Autobahn zwischen Frankfurt und Stuttgart. Ich bin gerade eben aus Madrid hergeflogen. Bis letzten Sommer war ich Generaldirektor bei Real Saragossa, bis ich dort gekündigt habe. Derzeit harre ich der Dinge, die da kommen. Das Ziel ist natürlich, bei einem Verein noch einmal in die gleiche Position zu kommen.

Schon als Spieler gingen Sie nach Spanien, 1999 zu Rayo Vallecano.

Ich wollte zum Ende meiner Karriere andere Ligen kennenlernen und andere Sprachen. Ich weiß, das erzählt jeder. Aber mir ging es schon damals darum, ein möglichst großes internationales Netzwerk aufzubauen.

In der Bundesliga haben Sie insgesamt acht Jahre beim VfB Stuttgart gespielt. Was läuft da derzeit schief?

Ich sehe beim VfB keine Handschrift, keine Philosophie. Dafür sprechen auch die ständigen Trainerwechsel, es folgen ganz unterschiedliche Typen aufeinander. Es wird immer aus einer Notsituation ein Trainer verpflichtet, der gerade auf dem Markt ist. Außerdem: Wenn man eine so erfolgreiche Jugendarbeit macht, muss man das konsequenter umsetzen.

Aus Ihrer Zeit beim VfB sticht das Jahr 1996/97 hervor, die Zeit des „magischen Dreiecks“ um Bobic, Elber und Balakow.

Ich bin dankbar, dass ich so ein wunderschönes Jahr erleben durfte. Unabhängig vom sportlichen Erfolg bleibt vor allem der unglaubliche Zusammenhalt in der Mannschaft in Erinnerung, der Spaß, den wir hatten. Es war Jogi Löws erstes Jahr als Trainer. Zu diesem Zeitpunkt hat die Mannschaft aber gar keinen Trainer gebraucht. Wir haben uns selbst trainiert und diszipliniert. Verstehen Sie mich nicht falsch, aber Jogi hat genau das Richtige gemacht: Er hat nicht gestört.

Spaß hatten Sie auch abseits des Platzes – mit Fredi Bobic und Marco Haber nahmen Sie als „Tragisches Dreieck“ eine Rap-Single auf.

Es war ja noch die glorreiche Zeit der Band „Pur“. Die kommen aus dem gleichen Ort wie ich. Nach einem Konzert sagte mir Sänger Hartmut Engler nach zwei Bacardi-Cola: „Weißt du, was ich am liebsten machen würde: Fußball spielen, wie du.“ Ich sagte: „Du Trottel, und ich würde am liebsten auf der Bühne stehen und so singen können wie du!“ Sein Produzent stand daneben. Ich versprach ihm, dass ich ein Tape aufnehmen würde. Er versprach mir, dass er es produzieren würde. Fredi und Marco standen dabei, die musste ich gar nicht groß überzeugen.

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