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Sport: WIE GEHT’S EIGENTLICH …? … HERBERT LAUMEN (67)

Interview: Ron Ulrich Herr Laumen, wo erwischen wir Sie gerade? Ich bin zu Hause und habe gerade noch ein paar Telefonate geführt, weil ich bei den Heimspielen von Gladbach die Treffen der ehemaligen Spieler organisiere.

Interview: Ron Ulrich

Herr Laumen, wo erwischen wir Sie gerade?

Ich bin zu Hause und habe gerade noch ein paar Telefonate geführt, weil ich bei den Heimspielen von Gladbach die Treffen der ehemaligen Spieler organisiere.

Da müssten Sie eigentlich als Streitschlichter fungieren. Viele ehemalige Spieler wie Berti Vogts oder Günter Netzer hatten einen heftigen Disput mit den jetzigen Verantwortlichen wie Rainer Bonhof.

Nein, ich vermittle nicht, das hat keinen Zweck. Es ist immer leicht, aus der Entfernung einen Kommentar abzugeben oder zu kritisieren. Günter zum Beispiel hat seit Jahren kein Spiel mehr in Gladbach gesehen, auch ein Effenberg hat immer leicht reden. Dabei wäre er auch beinahe mit Gladbach abgestiegen. Früher war nicht alles besser.

Aber manchmal spektakulärer: 1965 endete das Spiel zwischen Gladbach und Dortmund 4:5, allein vier Tore nach Elfmeter. Welche Erinnerungen haben Sie an dieses Spiel?

Es gab sogar fünf Elfmeter, kurz vor Schluss hat unser Spieler Egon Milder noch einen verschossen. Und man muss sagen: Alle Elfmeter waren absolut berechtigt. Ein unglaubliches Spiel, die Zuschauer flippten aus. Es war unser erstes Spiel gegen Dortmund nach dem Aufstieg, und bei den Dortmundern kam erstmals Siggi Held zum Einsatz. Deshalb herrschte schon vor dem Anpfiff eine besondere Atmosphäre.

Was denkt man als Spieler nach so einer Partie?

Wir waren enttäuscht. Da schießt man vier Tore gegen Dortmund und verliert. Es waren zwei Mannschaften, die absolut offensiv spielten. Doch unsere Abwehr war noch nicht so sattelfest wie in späteren Jahren. Nach vorne gespielt haben wir immer, doch irgendwann haben sich Netzer und Hennes Weisweiler darauf geeinigt, dass man etwas für die Abwehr tun sollte. Das hat vor allem unsere Torhüter gefreut.

Am Samstag spielt Gladbach gegen Dortmund, diesmal ist es das Duell des Letzten gegen den Ersten.

Ein 4:5 ist eher unwahrscheinlich. Vielleicht schafft Borussia eine Sensation, aber davon ist nicht auszugehen. Man sollte die Planungen für die Zweite Liga im Auge haben und schauen, dass die Mannschaft nicht ganz auseinanderbricht. Vielleicht ist dann der direkte Wiederaufstieg möglich, wie es bei Ihnen in Berlin die Hertha gemacht hat.

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