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Sport: Wie man gegen Köln gewinnt Eisbären siegen souverän 6:3 bei den Haien

Köln – Es ist kaum möglich, sich als Eishockey-Torwart mit angelegter Ausrüstung außerhalb der Spielfläche schnell zu bewegen. Oliver Jonas versuchte es gestern Abend in der Köln-Arena trotzdem, weil ihn die Zuschauer nach dem Spiel wüst beschimpften und mit üblen Schmähungen belegten.

Köln – Es ist kaum möglich, sich als Eishockey-Torwart mit angelegter Ausrüstung außerhalb der Spielfläche schnell zu bewegen. Oliver Jonas versuchte es gestern Abend in der Köln-Arena trotzdem, weil ihn die Zuschauer nach dem Spiel wüst beschimpften und mit üblen Schmähungen belegten. Jonas’ ehemaliger Klub EHC Eisbären hatte gerade in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) 6:3 (2:1, 2:1, 2:1) bei den Kölner Haien gewonnen, und viele der 17 789 Zuschauer in der ausverkauften Halle sahen in Jonas den Schuldigen für die Niederlage. Der Torhüter der Kölner hatte bei einigen Treffern seiner ehemaligen Mannschaftskameraden nicht gut ausgesehen.

Nachdem die Kölner im ersten Drittel eine Menge Druck gemacht hatten und mehrfach am glänzend reagierenden Eisbären-Torwart Tomas Pöpperle gescheitert waren, gelang ihnen zunächst noch die Führung durch Eduard Lewandowski. Nach einer Viertelstunde begann sich in dem schnellen Spiel aber die größere technische Klasse der Eisbären durchzusetzen. Kelly Fairchild erzielte nach einer schönen Kombination seinen dritten Treffer im dritten Spiel nach seiner Verletzungspause und Derrick Walser gelang die Führung für die Berliner mit einem Schlagschuss, der Jonas trotz freier Sicht zu überraschen schien.

Im zweiten Drittel kämpften die Kölner weiter, aber die spielerische Überlegenheit der Eisbären wurde immer deutlicher. Das 3:1 erzielte Patrick Jarrett in Unterzahl, weil sein Schuss Oliver Jonas erst über die Fanghand rutschte, dann an die Latte und von dort ins Tor prallte. Kurz nachdem Andreas Renz das 2:3 für die Kölner erzielt hatte, bauten die Eisbären ihre Führung wieder aus: Micki DuPont gelang der alte Trick, nach dem Ende seiner Strafzeit unbehelligt auf die Eisfläche zurückzukehren und das 4:2 zu schießen. „Immer, wenn wir dran waren, haben wir ein unglückliches Tor kassiert“, sagte Kölns Trainer Hans Zach.

So geschah es auch im letzten Drittel. Lewandowski brachte die Kölner erneut heran, aber der starke Florian Busch traf bei Unterzahl der Eisbären, weil Oliver Jonas patzte. Jarrett schoss noch das 6:3. „Man lernt viel über sein Team, wenn es zweimal in zwei Tagen spielt“, sagte Eisbären-Trainer Pierre Pagé. Nach dem 5:3 gegen Iserlohn vom Freitagabend und dem gestrigen Sieg sind die Eisbären nun für mindestens einen Tag Tabellenführer der DEL.

Christiane Mitatselis

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