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Sport: Wie Schmeling Champion wurde

Wann Boxer disqualifiziert werden – eine Regelkunde

Durch Disqualifikation Weltmeister werden oder bleiben, ist fast so alt wie das Boxen selbst. Einer der prominentesten Fälle liegt mehr als 70 Jahre zurück. Am 12. Juni 1930 standen sich in New York im Kampf um den damals vakanten Weltmeistertitel im Schwergewicht Max Schmeling und Jack Sharkey gegenüber. Gegen den USAmerikaner verlor Schmeling die ersten drei Runden knapp, doch in der vierten landete ein schwerer Tiefschlag im Unterleib des Deutschen, der sich voller Schmerzen auf dem Boden wälzte. Der damalige Ringrichter Harold Barnes hatte den Tiefschlag als solchen erkannt und gewertet. Sharkey wurde disqualifiziert und Schmeling zum neuen Weltmeister ausgerufen.

Dieser Fall löste viele Diskussionen aus. Nie wieder sollte jemand auf diesem Weg Weltmeister werden. Die Regeln wurden modifiziert. Heute gelten folgende Regeln: Nach einem so genannten „body foul“, zum Beispiel einen Tiefschlag, erhält der Boxer eine Erholungszeit von bis zu fünf Minuten. Bestätigt der Ringarzt, dass der Boxer nicht weitermachen kann, wird sein Gegner disqualifiziert. Kann er nach Annahme des Arztes weitermachen, weigert sich aber, bekommt der Gefoulte selbst die Disqualifikation ausgesprochen.

Geregelt ist auch die Handhabe mit anderen absichtlichen Fouls. Wenn ein absichtliches Foul (Kopfstoß, Ellenbogenschlag etc.) zu einer Verletzung führt, die eine Fortsetzung des Kampfes unmöglich macht, verliert der für das Foul verantwortliche Boxer den Kampf durch Disqualifikation.

Wenn ein absichtliches Foul zu einer Verletzung führt, der Kampf aber dennoch fortgesetzt werden kann, werden dem für das Foul verantwortlichen Boxer zwei Punkte abgezogen.

Wenn ein absichtliches Foul zu einer Verletzung führt, wegen der der Kampf in einer späteren Runde abgebrochen werden muss, wird der gefoulte Boxer zum „Technischen Punktsieger“ erklärt, sofern er zum Zeitpunkt des Abbruchs auf den Punktzetteln vorn liegt. Liegt der gefoulte Boxer auf den Punktzetteln hinten, wird der Kampf als „Technisches Unentschieden“ gewertet. Wäre der gefoulte Boxer Titelverteidiger, behielte er seinen Titel. miro

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