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Sport: Wieder an der Spitze

Eisbären erobern durch 2:1 bei der DEG die Tabellenführung

Von Frank Neusser

Düsseldorf. Drei Tage lang war Pierre Pagé, Trainer in Diensten des EHC Eisbären, sauer. Seine Mannschaft hatte im Pokalspiel gegen Mannheim lustlos gewirkt und trotz einer 2:0-Führung verloren. Sichtlich verärgert hatte Pagé nach der Partie drei seiner Spieler in Badelatschen und Sportunterwäsche auf die Pressekonferenz zitiert. Eine ungewöhnliche Maßnahme, die aber ihre Wirkung bei den Spielern nicht verfehlte. Vor dem gestrigen siebten Spieltag in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) hatte John Gruden „Wiedergutmachung für die Pleite gegen Mannheim“ angekündigt. Und das Versprechen hielten der Kapitän der Eisbären und seine Mitspieler ein: Am Freitag gewannen die Berliner bei der Düsseldorfer EG mit 2:1 (0:0, 2:1, 0:0).

Michael Komma, das war in seiner Zeit als Trainer bei den Berlin Capitals auch so, stapelt schon mal gerne tief. Das ist bei Kommas momentanem Arbeitgeber, der Düsseldorfer EG, nicht anders. Vor dem Spiel gegen die Eisbären hatte Komma seine Mannschaft in die Außenseiterrolle gerückt. „Die Berliner sind ein Spitzenteam, davon sind wir noch ein großes Stück entfernt“, hatte Komma gesagt. Schon mit dem ersten Bully war dann allerdings klar, dass den Worten des Düsseldorfer Trainers eher geringe Bedeutung zuzumessen war: Die DEG ging erstaunlich offensiv zu Werke, und die Eisbären bekamen in ihrer Verteidigungszone anfangs mehr zu tun, als ihnen lieb sein konnte.

Erst Mitte des ersten Drittels kamen die Eisbären besser ins Spiel. Der erste Abschnitt blieb trotz einer guten Chance von EHC-Stürmer David Roberts torlos, den ersten Treffer bekamen die Zuschauer im Stadion an der Brehmstraße erst nach 33 Minuten zu sehen: Martin Ulrich – wie Komma einst bei den Capitals – gelang mit einem Schuss vom Bullykreis das 1:0 für Düsseldorf.

Die Eisbären zeigten sich nicht irritiert, im Gegenteil: Nur zwei Minuten nach Ulrichs Treffer gelang Steve Walker der Ausgleich, und weitere 73 Sekunden später krönte Ricard Persson eine Vorlage von Roberts mit einem Schuss ins obere Toreck. Der Schwede, den Trainer Pagé für „den besten Verteidiger in der DEL“ hält, war auch gestern wieder einer der auffälligsten Spieler bei den Eisbären. Nicht zuletzt dank Persson konnten die Berliner den knappen Vorsprung souverän über das letzte Drittel bringen. Weil Mannheim zur gleichen Zeit in Hannover verlor, durften sich die Eisbären auch über den Sprung an die Tabellenspitze freuen.

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