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Philipp Kohlschreiber verlor gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga.

© dpa

Wimbledon: Mayer und Kohlschreiber raus - Federer-Djokovic-Duell

Angelique Kerber ist die letzte verbliebene Deutsche im Wimbledon-Turnier: Philipp Kohlschreiber und Florian Mayer mussten am Mittwoch nach dem Viertelfinale die Koffer packen. Zu einem Traum-Halbfinale kommt es zwischen Djokovic und Federer.

Die Halbfinal-Träume der deutschen Herren sind in Wimbledon zerplatzt: Florian Mayer und Philipp Kohlschreiber konnten Angelique Kerber nicht in die Vorschlussrunde des berühmtesten Tennisturniers der Welt folgen. Mayer unterlag am Mittwoch in seinem zweiten Viertelfinale im All England Club nach 2004 Titelverteidiger Novak Djokovic klar 4:6, 1:6, 4:6. Davis-Cup-Kollege Kohlschreiber war gegen Jo-Wilfried Tsonga, die Nummer sechs der Tenniswelt, beim 6:7 (5:7), 6:4, 6:7 (3:7), 2:6 dichter dran, erster deutscher Wimbledon-Halbfinalist seit Tommy Haas 2009 zu werden. Zwischen Djokovic und Roger Federer kommt es nun zum Traum-Semifinale.

Kohlschreiber verkaufte sich teuer und konnte stolz sein auf sein bestes Abschneiden bei einem Grand-Slam-Turnier. „Philipp hat sehr gut gespielt, er war der bessere Spieler von der Grundlinie und sehr aggressiv“, zollte ihm der Franzose Tsonga Respekt.

Kohlschreiber, vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) als einziger Herren-Einzel-Akteur für Olympia in London nominiert, wird am Montag vom 30. auf den 22. Weltranglistenplatz klettern. Damit egalisiert der 28-Jährige sein bestes Karriere-Ranking. Auch der 28-jährige Mayer zog eine positive Turnierbilanz: „Es ist noch mal ein Ansporn, noch mal wieder nach vorne zu kommen im Ranking. Man hat einfach wieder die Lust darauf, gegen die Großen zu gewinnen.“ Die Tageszeitung „The Guardian“ hatte am Mittwoch - auf Deutsch - von einer „Wiedergeburt“ der Deutschen in Wimbledon geschrieben.

Allerdings wartet der Deutsche Tennis Bund (DTB) nun weiter seit 1995 auf zwei Profis im Halbfinale der All England Championships: Damals waren es die spätere Turniersiegerin Steffi Graf und der spätere Endspielteilnehmer Boris Becker. Nun wandelt nur noch Kerber auf Grafs Spuren. Sie trifft am Donnerstag auf Agnieszka Radwanska.

Mayer hatte gegen Branchenprimus Djokovic im ersten und dritten Satz seine Chancen, machte aber die Big Points nicht und musste sich schließlich nach 1:45 Stunden Spielzeit geschlagen geben. „Wenn du deinen Chancen nicht nutzt, kannst du die Nummer eins der Welt nicht schlagen - so einfach ist das“, sagte Mayer. Das galt vor allem für den ersten Satz: Zunächst schenkte er ein Break zum 3:2 sofort wieder her. Nach einer kurzen Regenunterbrechung hatte der Oberfranke dann bei 4:4 wieder 0:40 beim Aufschlag von Djokovic, nutzte aber alle drei Chancen zum Break nicht. „Es hätte heute auch in eine andere Richtung laufen können“, sagte der erleichterte Djokovic.

Der 25-Jährige ging auch im zweiten Duell mit Mayer als Sieger vom Platz. Er fiebert nun seinem ersten Rasen-Aufeinandertreffen mit Federer entgegen. „Ich freue mich darauf, Roger ist ein großartiger Champion“, sagte der Serbe. Der sechsfache Wimbledon-Champion Federer hatte sich im Eiltempo mit 6:1, 6:2, 6:2 gegen den Russen Michail Juschni durchgesetzt. Er hatte dafür „Standing Ovations“ von Prinz William, dessen Frau Kate sowie Steffi Graf und Andre Agassi aus der Royal Box bekommen. „Es hilft mir, wenn die Royals sich hier zeigen und auch die großen Tennis-Legenden zugucken - das ist inspirierend“, sagte Federer. Seine Bilanz gegen Djokovic: 14:12.

Kohlschreiber-Bezwinger Tsonga trifft in seinem zweiten Wimbledon-Halbfinale nach 2011 entweder auf den britischen Lokalmatador Andy Murray oder den Spanier David Ferrer, die Nummer fünf der Welt.

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