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Anna Schaffelhuber

© dpa

Winter-Paralympics 2018 in Korea: Die Vorstellung der Sportarten

In Pyeongchang treten rund 670 Athleten in sechs Disziplinen an. Das deutsche Team geht mit 20 Sportlern in vier von ihnen an den Start. Wer die besten Chancen hat, lesen Sie hier.

So sehen Sieger aus – und ihre Sportarten, die die Nachwuchsredakteure der Paralympics Zeitung hier vorstellen. In Pyeongchang treten rund 670 Athleten in sechs Disziplinen an. Das deutsche Team geht mit 20 Sportlern in vier von ihnen an den Start. Worauf es ankommt und wer die besten Chancen hat, lesen Sie hier:

Ski alpin

Ob sitzend oder stehend: Hauptsache schnell! Beim Para Ski Alpin, treten die teilnehmenden Athleten in verschiedenen, dem Grad der Behinderung angepassten, Wettbewerbsklassen gegeneinander an. In Pyeongchang werden die Athleten in 30 Wettkämpfen gegeneinander in den Kategorien Slalom, Riesenslalom, Super-G, Super-Kombination und Abfahrt antreten. Unterteilt wird in sehbehindert, stehend und sitzend. Im Sitzen können dabei bis zu 115 km/h erreicht werden, stehend sogar 125 km/h. Bei den vergangen Paralympischen Winterspielen 2014 in Sotchi war das deutsche Team besonders erfolgreich, holte beim Ski alpin elf Medaillen, sechs davon waren Gold. Dieses Jahr möchten die deutschen Sportler auf dem Kunstschnee in Südkorea weitere Medaillen holen.

In Russland war Anna Schaffelhuber der Star im deutschen Team. In fünf Wettkämpfen holte sie fünf Goldmedaillen, die Erwartungen für Pyeongchang sind dementsprechend hoch. Schaffelhuber fährt auf einem Monoski, einem breiten Ski, auf dem beide Bindungen nebeneinander liegen. Nach drei Gold- und zwei Silbermedaillen bei der Weltmeisterschaft 2017, darf man erneut Großes von der 25-Jährigen erwarten. Sie wird das Deutsche Team anführen. Auch Anna-Lena Forster und Andrea Rothfuß sind Medaillenkandidatinnen. Das deutsche Team wir die Hoffnung haben, im März im Jeongseon Alpine Centre an die erfolgreichen Leistungen der Vorjahre anzuknüpfen – eine schwierige Aufgabe, für die das Team aber bestens gewappnet zu sein scheint. BENJAMIN BROWN, 20 JAHRE

Langlauf

Sie ist deutsche Medaillenhoffnung: Die 46-jährige Sitzskiathletin Andrea Eskau war bereits bei fünf Winter- und Sommerspielen dabei. Bei den Sommerspielen in Rio de Janeiro holte sie zuletzt Gold im Straßenrennen mit dem Handbike. In Südkorea kann ihr das im Langlauf gelingen. Auch Martin Fleig und Anja Wicker zählen zu den deutschen Hoffnungsträgern. Gestartet wird auf drei verschiedenen Strecken, die zwischen 2,5 und 20 Kilometer lang sind. In fünfzehn Wettkampfklassen werden die Athleten unterteilt.

Andrea Eskau
Andrea Eskau

© Imago

In drei von ihnen starten Athleten mit einer Sehbehinderung, ein Guide gibt Kommandos. In zwölf weiteren Wettkampfklassen starten sie im speziellen Sitzski. Die Wettkämpfe finden im Alpensia Resort statt. MARIE MENKE, 20 JAHRE

Eishockey

Ausdauer, Geschwindigkeit und Gleichgewicht – darauf kommt es an. Die Spieler sitzen in individuell angepassten Schlitten, zur Fortbewegung und zum Schießen des Puks dienen zwei kurze Schläger mit Spikes an den Enden. In Sotschi gewann das US-Team im Finale gegen Russland, Kanada wurde Dritter. In Pyeongchang werden acht Mannschaften im Gangneung Hockey Center antreten: die Favoriten Kanada, USA und Südkorea sowie Norwegen, Italien, Tschechien, Japan und Schweden.

Seung Hwan Jung
Seung Hwan Jung

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Das südkoreanische Team könnte zum Publikumsliebling werden, die Nummer 14, Jung Seung-hwan, nennen sie den „Messi auf dem Eis“ und „Rocket Man“. Torwart Man-Gyun Yu holte bei den Weltmeisterschaften 2017 Bronze. Die beiden könnten Korea die dritte Medaille bei Winterparalympics einbringen. JISU YON, 20 JAHRE

Snowboard

Sie fliegen durch die Luft oder rasen im Slalom den Berg herunter: Die Para-Snowboarder treten in zwei Disziplinen an. Beim „Snowboard Cross“ müssen sie die Strecke aus senkrechten Abschnitten, kleinen Hügeln und scharfen Kurven möglichst schnell überwinden. In der neuen Disziplin „Banked Slalom“ stürzen sich die Athleten eine Slalom-Piste voller scharfer Kurven herab. Erst bei den vergangenen Paralympics feierte Snowboarding sein Debüt. Vier der sechs möglichen Medaillen holte das Team USA. In Pyeongchang starten die Snowboarder nun in zehn verschiedenen Kategorien.

Bibian Mentel
Bibian Mentel

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Bei den Frauen versucht die 45 Jahre alte Niederländerin Bibian Mentel ihren Titel gegen die dreimalige Weltmeisterin Brenna Huckaby (USA) zu verteidigen. Die Sportart könnte zum Publikumsmagneten werden. Aus dem deutschen Team qualifizierte sich niemand. BENJAMIN BROWN, 20 JAHRE

Curling

Schach auf dem Eis – so wird Rollstuhlcurling auch genannt. Denn der mannschaftsführende Skip muss gemeinsam mit seinem Team mehrere Züge vorausdenken und taktisch spielen. Die zwei gemischtgeschlechtlichen Mannschaften bestehen aus jeweils vier Spielerinnen und Spielern. Gespielt wird im Rollstuhl auf einer 43 Meter langen Eisbahn, am Ende der Bahn befindet sich ein Kreis.

Ziel des Spieles ist es, acht Granitsteine näher an den Mittelpunkt des Kreises zu schießen als die gegnerische Mannschaft. Im Unterschied zum olympischen Curling darf dabei nicht gewischt werden. Umso präziser muss der fast 20 Kilo schwere Stein gestoßen werden. Durch seine Trägheit gleitet er recht leicht über das Eis, wodurch den Spielenden eher Präzision als Kraft abverlangt wird. Rollstuhlcurling ist seit 2006 in Turin eine Disziplin der Paralympischen Winterspiele. 2014 konnte sich die deutsche Mannschaft nicht für Sotchi qualifizieren.

Christiane Putzich
Christiane Putzich

© Ralf Kuckuck/DBS-Akademie

In Pyeongchang zählen das Gastgeberland Südkorea und Kanada zu den Medaillenfavoriten. Alle Mannschaften treten im Gangneung Curling Center gegeneinander an. Für Deutschland mit dabei sind Harry Pavel, Martin Schlitt, Heike Melchior, Christiane Putzich und Wolf Meissner als Ersatzspieler. Christiane Putzich spielt seit 2009 in der Nationalmannschaft und hat bereits an den paralympischen Spielen 2010 in Vancouver teilgenommen. „Allein bei den Paralympics dabei zu sein, ist ein Highlight. In Pyeongchang wünsche ich mir für mein Team, dass wir in die Gruppe der letzten Vier kommen – alles Weitere ist dann Bonus“, sagt die 42-Jährige. SALOME BERBLINGER, 20 JAHRE

Biathlon

Mit nur 23 Jahren ist sie die jüngste weibliche Medaillenhoffnung des deutschen Para-Biathlons: Clara Klug ist seit 2013 Mitglied der Deutschen Paralympischen Nationalmannschaft. Die Winterspiele in Pyeongchang werden für die gebürtige Münchnerin jedoch ihre ersten Paralympics sein. Nico Messinger, ebenso 23 Jahre alt und gebürtig aus Freiburg, ist auf der anderen Seite der jüngste männliche Para-Biathlet der deutschen Nationalmannschaft. Die Kombination aus Skilanglauf und Gewehrschießen ist seit den Spielen 1994 im norwegischen Lillehammer als Disziplin vertreten. Die Strecken sind bei den Männern zwischen 7,5 und 15 sowie bei den Frauen zwischen 6 und 12,5 Kilometer lang. Zusätzlich zum Langlauf wird sowohl im Liegen als auch im Stehen auf Zielscheiben geschossen.

Clara Klug
Clara Klug

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Biathleten mit Sehbehinderung nutzen dafür ein besonderes Gewehr, das einen Ton abgibt, je nachdem wie es auf die Zielscheibe gerichtet ist. Wie auch beim Skilanglauf haben sie außerdem eine Begleitperson, ihren Guide, der ihnen auf der Langlaufstrecke die Richtung weist. In der internationalen Konkurrenz könnte den deutschen Sportlern aber gerade das Team aus Kanada gefährlich werden: Die kanadische Medaillenhoffnung gilt Brian McKeever und Mark Arendz. MARIE MENKE, 20 JAHRE

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