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Freude bei den Olympia-Befürwortern.

© dpa

Winterspiele 2018: Bürger sagen Ja zu Olympia in Garmisch-Partenkirchen

Die Münchner Olympia-Bewerbung hat die nächste Hürde genommen. Die Mehrheit der Bürger von Garmisch-Partenkirchen ist für die Winterspiele 2018 in ihrem Ort.

Geht es nach dem Münchner Oberbürgermeister Christian Ude (SPD), dann haben die Olympia-Befürworter in Garmisch-Partenkirchen ihr Ziel erreicht: Schon 51 Prozent würden genügen, hatte Ude vor dem Bürgerentscheid in der Gemeinde 80 Kilometer südlich der Landeshauptstadt gesagt. Denn Mehrheit sei Mehrheit. München ist der größte Partner der Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2018, mit dabei sind auch Garmisch-Partenkirchen und Schönau am Königssee. Immerhin: 54,9 Prozent haben sich laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis in der Stichfrage für Olympia und 45 Prozent dagegen gestellt.

Im Rathaus der Marktgemeinde tröpfelten nach 19 Uhr langsam die Ergebnisse aus den zehn einzelnen Stimmbezirken ein. Mal sind es wie im Wahllokal „Grundschule Bergstraße“ 54,3 Prozent für den Entscheid der Befürworter und 49 Prozent für den der Gegner, mal erreicht „OlympiJA“ 59 Prozent und „NOlympia“ 45. In seltenen Fällen liegt auch die ablehnende Seite vorne. Die Auszählung verzögerte sich, denn der Stimmzettel war kompliziert, zum Auszählen und auch zum Abstimmen: Sowohl beim Antrag der Befürworter kann Ja oder Nein angekreuzt werden, ebenso bei dem der Gegner. Für den Fall, dass beide Entscheide positiv beantwortet werden, gibt es noch eine simple Stichfrage am Schluss: Soll Olympia kommen oder nicht? Nach Auszählung aller Stimmzettel wählten 58,1 Prozent den ersten, positiven Entscheid und nur 49,4 Prozent den, der Olympia ablehnt. Der Ausgang der Stichwahl ist daher unerheblich.

Noch nie hat eine kommunalpolitische Entscheidung in der Gemeinde ein solches Interesse bei Bevölkerung und Medien hervorgerufen. Im Foyer des Rathauses drängelten sich die Menschen vor den Bildschirmen, der Parkplatz vor dem Gebäude war überfüllt.

Doch reichen diese nicht einmal 55 Prozent in der Stichfrage, um der Bewerbung einen neuen Schub zu geben, bis das Internationale Olympische Komitee am 6. Juli im südafrikanischen Durban entscheidet, ob München, Pyeongchang in Südkorea oder das französische Annecy den Zuschlag erhält? Sind nun die Querelen und Pannen um fehlende Grundstücke, mögliche Umweltzerstörung und zu geringe Einnahmen der Olympia-Bewerbungsgesellschaft beendet? Die Befürworter haben nur eine knappe Mehrheit erzielt, also wohl nicht.

Das Ergebnis spiegelt das Bild wider, das sich im Wahlkampf abgezeichnet hatte: Es sind nicht nur wenige laute Nein-Sager, die Olympia ablehnen. Es ist eine große Gruppe, die sich durch alle Teile der Bevölkerung zieht – vom Naturschützer bis zum eingefleischten CSU-Konservativen. Die Befürworter haben es aber auch geschafft, Unterstützer an die Wahlurnen zu bringen. Das war vorher ungewiss gewesen. Rathaus-Sprecher Florian Nöbauer schätzt die Wahlbeteiligung auf 55 bis 60 Prozent, 21 000 Einwohner waren stimmberechtigt.

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