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Skifahren vor dem Pekinger Olympiastadion.

© AFP

Winterspiele 2022: Naturschützer und Peking: Gegenwind für München

Vor dem Bürgerentscheid über eine Bewerbung Münchens um Olympia 2022 warnen Umweltschützer vor großen Naturzerstörungen - und mit Peking reicht ein starker Konkurrent seine Bewerbung ein.

Im Endspurt auf die Bürgerentscheide über eine Bewerbung Münchens um Olympia 2022 haben Umweltschützer erneut vor den ökologischen Folgen der Mammutveranstaltung gewarnt. „Olympische Spiele als größte und immer noch größere Wintersportveranstaltung der Welt sind für die bayerischen Alpenorte nicht tragbar und einfach einige Nummern zu groß“, erklärte der Landesbeauftragte Richard Mergner vom Bund Naturschutz am Dienstag in München. Am Sonntag können die Bürger in München, Garmisch-Partenkirchen sowie den Landkreisen Traunstein und Berchtesgaden über die mögliche erneute bayerische Bewerbung um Winterspiele abstimmen.

Das Mega-Event Olympia mache „immense Eingriffe“ in Natur und Landschaft des bayerischen Alpenraums unvermeidbar, bemängelten die Olympia-Gegner. Auch seien „unüberschaubare soziale und finanzielle Risiken“ vorprogrammiert.

„Die Kosten für Olympische Spiele sind mindestens so unbeherrschbar wie beim neuen Berliner Flughafen“, kritisierte „NOlympia“-Vertreter Axel Doering. „Diesen Risiken dürfen wir unsere Heimatorte im sensiblen Alpenraum mit seiner grandiosen Natur nicht aussetzen.“

Auch von anderer Seite erhält die mögliche Münchner Kandidatur Gegenwind. Neben der kasachischen Stadt Almaty haben auch die ukrainische Stadt Lemberg und die chinesische Hauptstadt Peking mit dem 200 Kilometer entfernten Zhangjiakou als Co-Gastgeber offiziell die Bewerbung um das Winterspektakel in neun Jahren eingereicht.

Das Nationale Olympische Komitee Chinas habe die nötigen Unterlagen bereits beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) abgegeben, berichteten Staatsmedien am Dienstag. Demnach sind alle Eiswettbewerbe in Zhangjiakou geplant. Eine Hochgeschwindigkeitsbahn soll die Reisezeit zwischen beiden Städten auf 40 Minuten verkürzen. Peking war 2008 bereits Gastgeber der Sommerspiele. Die Winterspiele 2018 finden im südkoreanischen Pyeongchang statt, die Sommerspiele 2020 in Tokio.

Neben Peking und Almaty haben zudem Oslo und die ukrainische Stadt Lemberg Absichtserklärungen abgegeben, das Winterspektakel in neun Jahren veranstalten zu wollen. Auch die polnische Stadt Krakau, die
eine gemeinsame Bewerbung mit der Slowakei erwägt, hat ihr Interesse bekundet. Bis zum 14. November müssen erste Unterlagen beim IOC eingetroffen sein. Gewählt wird der Ausrichter auf der
IOC-Vollversammlung 2015 in Kuala Lumpur. (dpa)

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