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Sport: „Wir haben uns keine Wampe angefuttert“ Routinier Florian Kunz über die Hockey-EM

Bei der heute beginnenden Hallenhockey-EM werden die Deutschen mit einer besseren Altherrentruppe antreten. Zum Aufgebot gehört kein aktueller Nationalspieler, stattdessen sieben Spieler, die ihre internationale Karriere schon beendet haben.

Bei der heute beginnenden Hallenhockey-EM werden die Deutschen mit einer besseren Altherrentruppe antreten. Zum Aufgebot gehört kein aktueller Nationalspieler, stattdessen sieben Spieler, die ihre internationale Karriere schon beendet haben. Bundestrainer Bernhard Peters hat die Routiniers Florian Kunz, Michael Green, Christoph Eimer, Christian Mayerhöfer, Oliver Domke, Sascha Reinelt und Christoph Bechmann reaktiviert, damit die eigentlichen Nationalspieler sich auf die Feldhockey-WM im September in Mönchengladbach konzentrieren können.

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Herr Kunz, freuen Sie sich auf das Ehemaligentreffen am Wochenende?

Klar, das wird ein großer Spaß. Wir haben uns ja schon vor zwei Wochen, beim Vorbereitungsturnier in Leipzig, gesehen. Es war alles ein bisschen lockerer. Aber wir haben auch ein sportliches Ziel: Wir wollen Europameister werden.

Ist das mit diesem Kader realistisch?

Wir haben in Leipzig mit drei Siegen in drei Spielen bewiesen, dass wir eine sehr gute Mannschaft haben. Wenn ich schon höre: Der Christian Mayerhöfer spielt ja nur noch dritte Herren … Was der in Leipzig gezeigt hat, war einfach phänomenal. Das sind eben Leute, die Talent haben und das Spiel verstehen.

Die Deutschen haben noch nie ein Hallenhockey-Länderspiel verloren.

Und wir wollen definitiv nicht die Ersten sein. Aber diesmal wird es wirklich eng. Die Polen trainieren zweimal am Tag, die Holländer viermal in der Woche …

… und dann kommt die Altherrentruppe aus Deutschland. Haben Sie nicht Angst, dass Ihre Gegner sich von Ihnen nicht ernst genommen fühlen könnten?

Moment, wir haben ja nicht die Beine hochgelegt und uns eine Wampe angefuttert. In der Bundesliga sind wir immer noch die Besten. Bei uns in Gladbach spielt der Schweizer Nationalspieler Uli Bergmann. Der hat schon einen Kloß im Hals, wenn er unsere Namen liest.

Konnten Sie Bundestrainer Bernhard Peters wenigstens davon überzeugen, dass er altersgerecht mit Ihnen trainiert?

Bisher geht’s. Und inzwischen können wir es uns ja auch erlauben, mit dem Bundestrainer über das Programm zu diskutieren. Früher hätte man sich das zweimal überlegt. Zu unserem Leidwesen sind in Eindhoven allerdings zwei Laufeinheiten angesetzt. Das Laufen ist kein Problem, nur die Uhrzeit: morgens, um halb sieben.

Sie können also jetzt mit dem Bundestrainer diskutieren, aber es ändert sich nichts.

Das fürchte ich auch. Aber wir werden es jeden Abend aufs Neue versuchen.

Das Gespräch führte Stefan Hermanns.

Florian Kunz, 33,

hat seine internationale Karriere nach Olympia 2004 beendet. Für die Hallenhockey-EM in Eindhoven kehrt er als Kapitän noch einmal ins deutsche Team zurück.

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