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Jung und anspruchsvoll. Mario Götze will regelmäßig in der Champions League spielen – notfalls auch mit einem anderen Klub als Borussia Dortmund, wie er jetzt kundgetan hat. Foto: dpa

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Sport: Wir müssen reden

Mario Götze träumt und ärgert Borussia Dortmund

Die Begeisterung beim BVB hielt sich trotz des ersten Sieges in der Champions Leagues gegen Piräus in Grenzen, und die Gemütslage besserte sich auch am nächsten Morgen nicht. Im Gegenteil: Ein Interview von Mario Götze sorgte für Aufregung. Götze verriet der „Sport-Bild“, dass sein Arbeitgeber nicht unbedingt Borussia Dortmund heißen müsse. Je nachdem, wie sich die Dinge entwickeln, könne er sich einen Wechsel schon nach dieser Saison vorstellen. „Richtig ist, dass ich mit meinem Berater Volker Struth einen Plan entworfen habe“, sagte der 19-Jährige. „Der sieht vor, dass ich dauerhaft Champions League spiele. Das ist mein Ziel und mir wichtig.“ Angesprochen auf die nächste Saison sagte Götze: „Das ist noch lange hin. Wer weiß, ob wir Vierter werden? Ob ich verletzt bin? Ob alles läuft?“ Auch ein mögliches Interesse des FC Bayern München ehre ihn, „grundsätzlich kann und will ich nichts ausschließen“.

Bislang galt Götzes Aussage, seinen Vertrag bis 2014 erfüllen zu wollen, ohne Wenn und Aber. Nun wurde dieses Bekenntnis erstmals mit Bedingungen verknüpft. Die Tonlage von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke klingt alles andere als erfreut . „Bislang hatten wir immer den Eindruck, dass Mario gerne bei uns ist“, sagt er. „Wenn das schon 2012 nicht mehr so sein sollte, müssen wir uns unterhalten.“ Dabei gelte es herauszufinden, „ob es einen Wechsel in seiner Einstellung gibt“. Watzke machte deutlich, dass Götzes Interview nicht von der Pressestelle des BVB abgesegnet worden sei. Es ist also offensichtlich von Struth lanciert worden. Der versuchte, das Interview gestern herunterzuspielen: „Mario wird auch 2012 noch in Dortmund sein. Es ging um eine generelle Karriereplanung, dieser Plan gilt jedoch nicht für sofort.“ Auch Götze sagte gegenüber „Spiegel Online“: „Mich nervt die ganze Wechsel-Thematik nur noch. Ich fühle mich in Dortmund sehr wohl." Er wolle auch dann bleiben, wenn die Champions League einmal verpasst werden sollte.

Über die Gründe, gerade zu diesem Zeitpunkt und in dieser Form in die Offensive zu gehen, kann nur spekuliert werden. Es ist die Frage, ob es um Geld geht oder darum, die Mannschaft um Götze herum mit hochkarätigen Neuzugängen aufzupeppen. Bisher schließt Watzke aus, von der bislang moderaten Transferpolitik abzurücken: „Wenn jemand glaubt, in sportliche Belange eingreifen zu können, täuscht er sich gewaltig.“ Und verweist auf Götzes noch drei Jahre gültigen Vertrag: „Den Schlüssel halten immer noch wir in den Händen.“

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