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Sport: „Wir werden sie verfolgen“

Chelseas Trainer Mourinho will Manchester jagen

London - Plötzlich war es vorbei, und zurück blieb die drückende Stille von 42 000 zerzausten Menschen. Wie ein Tornado war die Schlussphase durchs Stadion getost, doch letztlich beschädigte das 1:1 im Londoner Derby gegen Arsenal nur Chelseas Chancen im Titelkampf. Acht Punkte liegt der Meister hinter Manchester United. Soweit von der Tabellenspitze entfernt war Trainer José Mourinho in zweieinhalb Spielzeiten noch nie. Konsequenterweise galt sein erster Gruß dem Fernduellanten, Uniteds Trainer Alex Ferguson. „Sir Alex muss sehr glücklich sein“, sagte der Portugiese, „wir haben heute zwei Punkte verloren. Aber wenn er denkt, es ist schon vorbei, hat er ein Problem. Wir werden sie verfolgen.“

Mourinho zeigte sich hinterher über die Taktik seines Gegners Arsène Wenger höchst verwundert. „Ich war überrascht, dass Arsenal mit 19 Punkten Rückstand auf die Tabellenführung hier nur auf ein Unentschieden aus war“, sagte er. „Es schien ihnen in erster Linie darum zu gehen, dass wir nicht gewinnen.“ Wenger, der Lakai von Ferguson? Mourinho wird nicht wirklich daran geglaubt haben, aber das Bild amüsierte ihn sichtlich.

Amüsiert bis empört verfolgten die britischen Medien auch den Auftritt von Arsenals Schlussmann Jens Lehmann. Der „Daily Star“ bezeichnete den deutschen Nationaltorwart als eine „hysterische Tussi“ und die „Sun“ bescheinigte ihm einen „typischen Jekyll-and-Hyde“-Auftritt. Anlass war Lehmanns „lächerliche Schubserei“ („The Guardian“) mit Didier Drogba: Der 37-Jährige hatte Chelseas Stürmer in der 65. Minute von hinten geschubst, worauf dieser theatralisch zu Boden ging. Nachdem sich Drogba wieder aufgerappelt hatte, ging er seinerseits auf den Deutschen zu, was Lehmann zu einer „Pantomimen-Einlage“ („Telegraph“) nutzte. „Wenn die beiden das im Fernsehen sehen, denken sie: Was bin ich bloß für ein Idiot“, sagte der frühere englische Nationalspieler Paul Merson. Michael Ballack sparte sich solche Einlagen. Er spielte in Chelseas Mittelfeld unauffällig, wenn auch leicht verbessert. rah/dpa

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